Die Industrie drängt auf einen Masterplan und die Umsetzung von Beschaffungskriterien für die Erdgasrationierung
Wien (OTS) – Die heutige Einigung der Energieminister in Brüssel wird von der Chemieindustrie als wichtiges Zeichen der Solidarität und starken Solidarität gegenüber Russland gewertet. „Die EU-Pläne enthalten zahlreiche Ansätze, die von der Industrie positiv bewertet werden, jetzt geht es um die nationale Umsetzung, insbesondere im Hinblick auf Maßnahmen für die Industrie“, kommentiert Hubert Culik, Präsident des Intensivverbandes der Chemischen Industrie Österreichs. Verhandlungen. Insbesondere die im Text vorgesehene Ausnahme für den Einsatz von Erdgas als Rohstoff ist sinnvoll, da in diesem Bereich keine Einsparmöglichkeiten bestehen und systemrelevante Produkte wie Düngemittel, Arzneimittel und Desinfektionsmittel betroffen sind. Ebenso bieten die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Kriterien zur Definition kritischer Infrastrukturen eine gute Grundlage für die Zuteilung von Not-Erdgas und die Einbeziehung von Lieferketten. Die Kommission listet folgende Kriterien auf, nach denen eine Gasrationierung vorgenommen werden soll: Neben den Branchen oder Unternehmen der sogenannten „Kritischen Infrastruktur“ sollen die jeweiligen Lieferketten und deren wirtschaftliche Auswirkungen analysiert werden. Die chemische Industrie wird im Kommissionsdokument mehrfach erwähnt. Die Industrie produziert nicht nur lebenswichtige Medikamente, sondern auch viele andere systemrelevante Produkte wie Desinfektionsmittel und Düngemittel und liefert auch Zwischenprodukte für 96 Prozent aller in der EU hergestellten Produkte.Viele Branchen sind auf den Einsatz von Chemikalien im Produktionsprozess angewiesen : von der Landwirtschaft, der Automobilindustrie, der Lebensmittelindustrie bis hin zur Bauindustrie, der Energiewirtschaft und dem Transportwesen. Alle diese Bereiche werden von Unterbrechungen in ihrer Lieferkette betroffen sein. „Deshalb fordern wir den Energieminister auf, die gesamte Lieferkette im nationalen Notfallplan für ein Worst-Case-Szenario zu überwachen“, sagte der Präsident.
Intensivierung des nationalen Krisenmanagements
Der Brüsseler Input soll nun genutzt werden, um die Innenarbeit zu intensivieren und transparenter zu kommunizieren. Der Verband der Chemischen Industrie bekräftigt seine Forderung nach einem Masterplan zur Sicherung der Gasversorgung Österreichs in den kommenden Monaten und darüber hinaus. Angesichts der erneuten Drosselung der Erdgaslieferungen aus Russland wird auch die ausreichende Befüllung der Speicher bis zum Herbst zu einer immer größeren Herausforderung. Ferner überfällige Klärung, inwieweit tatsächlich eingelagerte Mengen für inländische Endkunden verfügbar sind. Auch für alternative Energieträger wie Heizöl oder Biomasse fehlt es an einer umfassenden Mengenplanung. „Krisenmanagement muss an die Schwere der Lage angepasst werden. Dazu gehört auch eine transparente Kommunikation sowohl von Fakten als auch von Unsicherheiten – dann sind alle bereit, gemeinsam diese schwierige Situation bestmöglich zu meistern“, so Culik abschließend.
Über FCIO:
Der Verband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der Chemischen Industrie in Österreich. Die rund 230 Mitgliedsunternehmen produzieren in unterschiedlichen Branchen, beispielsweise Pharmazeutika, Kunststoffe und Kunststoffartikel, Fasern, Farben, Düngemittel sowie organische und anorganische Chemikalien. Die rund 48.000 Beschäftigten der Industrie produzierten im Jahr 2021 Waren im Wert von mehr als 18 Milliarden Euro. Der FCIO setzt sich dafür ein, Österreich zu einem wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld zu machen, in dem die chemische Industrie agieren kann seine Innovationskraft nutzen, um Lösungen für zentrale gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln und bereitzustellen.
Fragen & Kontakt:
FCIO Verband der Chemischen Industrie Österreichs Dorothea Pritz +43(0)5 90 900-3364 [email protected] www.fcio.at