Microsoft meldete für das letzte Quartal seines Geschäftsjahres 2021/2022, das am 30. Juni endete, einen Umsatzanstieg von 12 % auf 51,9 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten im Durchschnitt mit 52,4 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn betrug 16,7 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 2 Prozent, und der Gewinn pro Aktie von 2,23 US-Dollar lag 6 Cent unter den Erwartungen. Der Softwarekonzern hatte die Messlatte bereits Anfang Juni etwas tiefer gelegt und seine Prognose aufgrund negativer Währungseffekte leicht nach unten korrigiert. Darüber hinaus sah sich das Unternehmen in seinem Quartalsbericht nun mit einer Reihe weiterer Vorwürfe konfrontiert: So fielen die Werbeumsätze von Microsoft mit seiner Karriereplattform Linkedin und seiner Suchmaschine Bing um 100 Millionen Dollar geringer aus als erwartet. Produktionsstillstände in China aufgrund der Coronavirus-Beschränkungen hätten das Geschäft mit Windows-Betriebssystemen mehr als 300 Millionen US-Dollar Umsatz gekostet. Darüber hinaus würden die Entlassungen zu Abfindungskosten von mehr als 100 Millionen US-Dollar führen. Microsoft bestätigte kürzlich, dass es eine “kleine Anzahl” von Stellen gestrichen habe. Medienberichten zufolge sind weniger als ein Prozent seiner rund 180.000 Mitarbeiter betroffen.
Cloud Computing wächst bei Microsoft stark
In der von Analysten besonders aufmerksam beobachteten Cloud-Computing-Branche gab es erneut ein rasantes Wachstum, das allerdings etwas geringer ausfiel als erwartet. Hier ist die Azure-Plattform eines der wichtigsten Produkte von Microsoft, deren Umsatz um 40 Prozent gewachsen ist. Alphabet steigerte den Umsatz im letzten Quartal um 13 % auf 69,7 Milliarden US-Dollar und lag damit leicht unter den Erwartungen. Der Nettogewinn fiel um 14 Prozent auf 16,0 Milliarden US-Dollar, und der Gewinn pro Aktie lag mit 1,21 US-Dollar 7 Cent unter den Erwartungen. Der Google-Mutterkonzern hatte bereits mit seinen ersten Quartalszahlen enttäuscht. Auch negative Währungseffekte werden beklagt. Die größte Schwachstelle war die Videoseite YouTube, die von Werbeeinnahmen abhängt. Im zweiten Quartal verlangsamte sich ihr Wachstum weiter, diesmal stieg der Umsatz nur um 5 Prozent auf 7,3 Milliarden US-Dollar. Wie Microsoft ist auch das Cloud-Computing-Geschäft von Alphabet weiterhin ein Wachstumstreiber, mit einem Umsatzanstieg von 36 Prozent diesmal auf 6,3 Milliarden US-Dollar.
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Alphabet achtet derzeit auch stärker auf seine Kosten. CEO Sundar Pichai schrieb vor einigen Wochen an seine Mitarbeiter, dass der Konzern das Einstellungstempo für den Rest des Jahres drosseln wolle. “Wir sind nicht immun gegen konjunkturellen Gegenwind.” Vergangene Woche legten der Kurznachrichtendienst Twitter und Snap, die Muttergesellschaft des sozialen Netzwerks Snapchat, enttäuschende Quartalszahlen vor. Beide Unternehmen machen ihr Geschäft hauptsächlich mit Online-Werbung. Twitter meldete einen überraschenden Umsatzrückgang und führte dies auf das schwierige Umfeld in der Werbebranche und die Ungewissheit um den vereinbarten Verkauf des Unternehmens an Elon Musk zurück. Snap verzeichnete das niedrigste Umsatzwachstum seit seinem Börsengang vor fünf Jahren. Der Aktienkurs von Snap ist seit Jahresbeginn um fast 80 Prozent gefallen.