27.07.2022, 11:19 Uhr
Das Medium Artillery Rocket System (MARS) ist auf dem neuesten Stand der Technik. Es kann Raketen mit unterschiedlichen Wirkungsweisen abfeuern, während es von GPS geführt wird. Drei MARS-II-Mehrfachraketenwerfer treffen jetzt aus Deutschland in der Ukraine ein. Die Ukraine hat von Deutschland zusätzliche schwere Waffen zur Abwehr der russischen Aggression erhalten. „Die versprochenen MARS-II-Mehrfachraketenwerfer und drei weitere 2000er Panzerhaubitzen wurden geliefert. Wir halten unser Wort“, erklärte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Das ukrainische Pendant meldete am Montag, die ersten drei Gepard-Flugabwehrpanzer seien aus Deutschland eingetroffen. Außerdem wurden mehrere Zehntausend Schuss Munition geliefert. Lambrecht sprach von fünf gelieferten Flugabwehrpanzern Gepard. Insgesamt erhält die Ukraine 30 Gepard-Systeme aus der Industrie mit rund 60.000 Patronen, hauptsächlich von der Bundeswehr. Auch die drei Mehrfachraketenwerfer MARS II und dann insgesamt zehn 2000er Panzerhaubitzen stammten aus Beständen der Bundeswehr. Das Medium Artillery Missile System (MARS) kann Raketen mit unterschiedlichen Wirkungsweisen abfeuern – etwa GPS-gelenkte Raketen oder Minenwerfer-Raketen, um Teile des Bodens zu blockieren. Die Startbatterien mit einer Kampflast von zwölf Raketen sind auf Fahrzeugen montiert, die eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Kilometern pro Stunde erreichen können.
Die Ausbildung der ukrainischen Soldaten beginnt
Als Ergänzung zu diesen Waffensystemen werde die Industrie im September auch ein Artillerie-Erkennungsradar vom Typ Cobra liefern, erklärte Lambrecht. „Der Vertrag ist bereits unterzeichnet, jetzt beginnt die Ausbildung der ukrainischen Soldaten in diesem hochkomplexen System.“ Es muss noch endgültig für die Auslieferung durch die Industrie vorbereitet werden. “Dadurch können unsere Artilleriesysteme noch schneller und genauer arbeiten”, verspricht der Minister. In wenigen Tagen beginnt auch die Ausbildung am vielversprechenden Flugabwehr-Raketensystem Iris-T SLM. Im Herbst kann der Hersteller die „Fabrikneue“ in die Ukraine liefern. Die Gepard-Panzer waren Deutschlands zweite Lieferung schwerer Waffen in das Kriegsgebiet fünf Monate nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine. Im Juni trafen dort sieben selbstfahrende Haubitzen ein, schwere Artillerie, die in der Lage ist, Ziele in 40 Kilometer Entfernung zu treffen. Neben der Lieferung von drei Mehrfachraketenwerfern, drei Panzerhaubitzen und dem Flugabwehrsystem Iris-T waren drei gepanzerte Bergungsfahrzeuge angekündigt.