Nach hartnäckigen Medienberichten erlaubt die Bundesregierung dem Büchsenmacher KMW die Produktion von 100 2000-Haubitzen mit Selbstantrieb für die Ukraine. Darüber hinaus können 30 Gepard-Panzer nach Kiew exportiert werden.
Die Bundesregierung hat einem Medienbericht zufolge dem Waffenhersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) die Erlaubnis erteilt, 100 Panzerhaubitzen des Typs 2000 für die Ukraine zu produzieren. Das berichten „Der Spiegel“ und das ZDF übereinstimmend.
Die Produktion beginnt sofort
Die Ukraine fragte im April, ob Haubitzen direkt beim Hersteller gekauft werden können. KMW hat daraufhin umgehend ein Angebot abgegeben. Wie ein Vertreter von KMW dem Spiegel sagte, hatte der Hersteller am 11. Juli einen Antrag beim Finanzministerium gestellt und zwei Tage später die Baugenehmigung erhalten.
Die Produktion der Waffensysteme soll nun sofort beginnen. Das Gesamtvolumen des Auftrags beträgt 1,7 Milliarden Euro. Es ist noch nicht klar, wann die ersten Haubitzen in die Ukraine gehen werden. Die Produktion aller Schalen dürfte mehrere Jahre dauern.
30 Gepardenbecken
Die Regierung gab auch grünes Licht für die Lieferung von 30 Gepard-Panzern. „Ich kann Ihnen sagen, dass die Bundesregierung den Export von 30 Gepard-Panzern genehmigt hat. Dieser Export hat begonnen“, wurde ein KMW-Sprecher vom ZDF zitiert. Die Panzerhaubitze 2000 Die mit drei bis fünf Soldaten besetzte Panzerhaubitze 2000 ist eine mobile Artillerie mit großer Feuerkraft, die auf einem Panzerfahrgestell montiert ist. Das mehr als 55 Tonnen schwere Fahrzeug wurde gebaut, um den eigenen Soldaten im Kampf aus der Ferne zu helfen, indem sie auf den Feind schießen. Dies wird im Militärjargon als “indirekte Feuerunterstützung” bezeichnet. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern kann die Waffe schnell eingesetzt werden. Je nach verwendeter Munition kann die 155-mm-Kanone 30 bis 40 Kilometer weit feuern und mit Hilfe des Bord-Feuerleitcomputers punktgenau schweren Schaden anrichten. Die Haubitze, die in Fachkreisen zu den modernsten der Welt zählt, kann bis zu zehn Granaten pro Minute abfeuern. Die Bundeswehr setzt die Panzerhaubitze 2000 seit 1998 ein. Sie verfügt tatsächlich über mehr als hundert dieser Waffen, von denen zuletzt nur 40 im Einsatz waren.
Medienbericht: Ukraine darf 100 Panzerhaubitzen von Deutschland kaufen
Kai Clement, ARD Berlin, 27. Juli 2022 18:08 Uhr