Der langjährige Vereinschef Martin Kidd ist am Mittwochabend als Vorstandsvorsitzender des Profi-Fußballverbands Hannover 96 entlassen worden. Das teilte der Vorstand des Elternvereins Hannover 96 eV in einer kurzen Stellungnahme mit. Der 78-Jährige „hat sein Amt aus wichtigem Grund mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Die Gremien werden zu gegebener Zeit über die Besetzung der Verwaltung entscheiden“, heißt es. Kind ist Mehrheitsgesellschafter des Profifußballbetriebs beim Fußball-Zweitligisten. Um jedoch die sogenannte 50+1-Regel der Deutschen Fußball Liga einzuhalten, entscheidet der Stammverein über die Besetzung der Vorstandsposten. Die 50+1-Regel soll den Einfluss externer Investoren begrenzen. Demnach muss die Mehrheit der Stimmen immer bei der registrierten Mannschaft verbleiben, wenn diese ihre Sparte Profifußball in eine Gesellschaft aufspaltet.
Das Kind hat es “kommentarlos markiert”
Laut Hannoverscher Allgemeine Zeitung wurde Kidd am Mittwoch in die Vereinszentrale beordert und nahm seine Entlassung „kommentarlos“ zur Kenntnis. Demnach hat der Klub bereits Kidds Nachfolger gefunden. Für Kind, den Mehrheitsgesellschafter des Profi-Fußballgeschäfts, sollen nur noch die relativ unbedeutenden Geschäftsführerposten für Arena GmbH und Vertrieb&Service verbleiben. Kind wurde 1997 zum Vorstandsvorsitzenden von Hannover 96 gewählt und leitet den Verein seitdem mit nur einer kurzen Pause und hat den firmenübergreifenden Wettbewerb selbst geschaffen. Er trat 2019 als Vorsitzender des Muttervereins zurück, um sich im Alter von 96 Jahren ausschließlich auf den Profifußball zu konzentrieren. Auf der Mitgliederversammlung wurden jedoch nur Kindergegner in den Aufsichtsrat gewählt, der dann einen für Kinder geurteilten Vorstand schuf. Der Konflikt zwischen der Hauptstadt und der Vereinsmannschaft schwelt, seit es darauf ankommt.