Die heutige Entscheidung sei einstimmig getroffen worden und die Leitzinsen dürften künftig weiter steigen, hieß es. Die gesamtwirtschaftlichen Ausgaben und die Produktion haben sich zuletzt etwas abgeschwächt. Die Arbeitsmarktlage bleibt robust. Aber die Fed ist angesichts der hohen Inflation sehr vorsichtig. Der Zinsanstieg wurde allgemein erwartet. Bereits Mitte Juni hatte die US-Notenbank den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Es war die größte Zinserhöhung seit 1994, also fast 30 Jahren. Die Fed hat die Zinsen zum vierten Mal seit Beginn der Coronavirus-Pandemie erhöht. Der Druck auf die Notenbank ist groß, denn die Inflation in den USA liegt mit 9,1 % auf dem höchsten Stand seit Ende 1981.

Angst vor Rezession

Wenn die Zinsen steigen, leihen sich Bürger und Unternehmen weniger oder müssen mehr für Kredite ausgeben. Das bremst das Wachstum und Unternehmen können höhere Preise nicht mehr einfach weitergeben. Ziel ist es, die Nachfrage zu reduzieren, damit die Preise sinken. Infolgedessen sollte die Inflation zurückgehen. Wenn sich das Wachstum jedoch zu schnell verlangsamt, könnten die USA in eine Rezession, eine allgemeine Wirtschaftskrise, abgleiten. Viele Menschen in den USA fürchten eine Rezession, obwohl Präsident Joe Biden zu beruhigen versuchte: “Wir werden keine Rezession haben.” Er hoffte, von diesem schnellen Wachstum zu einem stetigen Wachstum übergehen zu können. Ähnlich äußerte sich US-Finanzministerin Janet Yellen. „Wir haben einen sehr starken Arbeitsmarkt“, sagte er dem US-Fernsehen. Die Wirtschaft befindet sich derzeit in einer Übergangsphase – das Wachstum verlangsamt sich. Legende: Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, will weiter gegen die steigende Inflation vorgehen. Keystone/AP Foto Jose Luis Magana

Höhere Arbeitslosigkeit ist ein notwendiges Übel

Fed-Chef Jerome Powell sagte im Juni, der US-Arbeitsmarkt sei „unhaltbar heiß“. Denn viele Unternehmen in den USA suchen gerade händeringend nach Arbeitskräften. Infolgedessen steigen die Löhne, was wiederum die Preise erhöht. Powell hatte bereits deutlich gemacht, dass er eine höhere Arbeitslosigkeit als notwendiges Übel im Kampf gegen die hohe Inflation ansieht.