Wembley kann kommen: Nach einer überragenden Defensivleistung besiegte Deutschland im Halbfinale der Euro 2022 Frankreich. Matchwinner war die deutsche Kapitänin Alexandra Popp. Die Wolfsburgerin erzielte beim 2:1 (1:1) beide Tore für Deutschland.

„Ich kann es gar nicht in Worte fassen. Kein Schwein hat uns das zugetraut. Und jetzt stehen wir im Wembley-Finale“, sagte Popp, der zum Player of the Game gekürt wurde, dem ZDF: „Die Mannschaft ist der Hammer mir einen enormen Schub.” Für Deutschland kommt es am Sonntag (31.07.2022) gegen England zum neunten EM-Endspiel. In den letzten acht Endspielen waren sie immer siegreich.

“Das Finale wird ein Fußballfest”

„Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Wir sind hier eine tolle Mannschaft geworden, die sich gegenseitig unterstützt. Wir haben dieses Halbfinale verdient gewonnen“, sagte Trainerin Martina Voss-Tecklenburg: „Das Finale wird ein großes Fußballfest. England war bisher brutal, so gut und selbstbewusst, aber die ersten 30 Minuten gegen Schweden haben gezeigt, dass man den englischen Mädchen wehtun kann.”

Motivation von Jürgen Klopp

Das deutsche Team hatte vor dem Spiel viele Wünsche erhalten. Zuletzt von Jürgen Klopp, der ihm in einer Videobotschaft alles Gute wünschte. Und er sagte: „Wenn du deine Idee mit voller Überzeugung auf den Platz bringst, wird alles gut!“

Schnelle Feldspieler im Griff

Diese Botschaft schien anzukommen – Deutschland startete sehr konzentriert und diszipliniert. Natürlich musste man großen Respekt vor den schnellen französischen Flügelstürmern haben – aber das deutsche Lager hatte sich offensichtlich sehr gut auf Delphine Cascarino und Kadidiatou Diani eingestellt. Fast den gesamten ersten Abschnitt schafften die beiden Hochgeschwindigkeitsstürmer jedenfalls nicht.

Im Gegenzug setzte das deutsche Team in einem zunächst sehr zurückhaltenden Match erste zaghafte Angriffsimpulse. Besonders aktiv war Jule Brand, die die am Coronavirus erkrankte Klara Bühl in der Startelf ersetzte. In der 20. Minute konnte er sie durch ein Foul des Franzosen Sadi Toleti 18 Meter vor dem Tor nach einem wuchtigen Solo nur stoppen. Alex Pope schoss einen Freistoß halbwegs ins linke Eck, doch Frankreichs Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin konnte den Ball nur um den Pfosten parieren.

Deutschland belohnt sich – Pop zum 1:0

Überraschenderweise war Frankreichs Angriff noch nicht fertig, die Mannschaft von Martina Voss-Tecklenburg hatte schon wieder die nächste Szene: In der 26. Minute platzierte Felicitas Rauch den Ball aus 21 Metern halbrechts vor dem Tor zum Freistoß, der aber aufs Tor ging . gutes Maß sehr hoch.

Doppeltorschütze Pop freut sich auf das EM-Finale

28.07.2022 01:16 Uhr

Deutschland bestimmte Tempo und Richtung des Spiels – und wurde in der 40. Minute belohnt: Verteidigerin Kathy Hendrich und Jule Brand kombinierten sich im rechten Mittelfeld gut, bevor der Ball bei Svenja Huth landete. Sie flankte aus der Halbzeit in den Fünfmeterraum, wo Pop einen Schritt schneller war als ihre Gegenspielerin Gritz Bok Bathy – der Ball flog ins Netz zum 1:0 für Deutschland. Es war übrigens das 100. EM-Tor des Deutschen.

Fromms unzufrieden – Eigentor zum 1:1

Führung war verdient und auch überfällig. Leider nutzte das deutsche Team dies nicht lange. Ein einziger Lichtblick reichte Dayani zum Ausgleich: In der 44. Minute kam sie von links herein und schoss aus 17 Metern ins kurze Eck. Die unglückliche deutsche Torhüterin Merle Frohms prallte den Ball vom Pfosten ins hintere Netz. Zur Pause stand es 1:1.

Die Deutschen lagen nach 45 Minuten punktgleich vorn – und wollten ihre konzentrierte Leistung in die zweite Halbzeit tragen. Tatsächlich war die Defensivleistung zu Beginn vorbildlich – Marina Hegering und Co. spielten nahezu fehlerfrei. Doch im vorderen Drittel konnte man sich nicht mehr durchsetzen. Vor allem dem quirligen Huth ging sichtlich die Energie aus.

Frankreich übernimmt nach einer Stunde

Französische Frauen wurden allmählich übergewichtig. Und Chancen. In der 63. Minute schlug Diani Hendrich per Elfmeter und legte den Ball auf Selma Batsa, die den Ball über den Kopf des zurückgeeilten Hendrich warf.

Und auch die folgende Ecke war gefährlich: Erstmals konnte die extrem kopfballstarke Wendie Renard nicht verteidigen. Ihren Kopfball musste Frohms spektakulär abwehren. Vier Minuten später konnte Diani aus einem groben Fehler von Heggering kein Kapital schlagen.

Nettoenergie: Kopfball von Pop macht das 2:1

Die deutsche Mannschaft schwächelt – und Voss-Tecklenburg reagierte: Er brachte mit Sydney Lohmann und Linda Dallmann für Sara Däbritz und Lina Magull mehr Körperlichkeit ins Mittelfeld. Und das Pendel schwang erneut. Das deutsche Team hielt das Mittelfeld besser.

Für die neue Führung war allerdings eine energische Leistung des Kapitäns nötig: Wieder flankte Huth nach einem abgefälschten französischen Ball von rechts – im Zentrum machte Pop zwei Schritte und trieb die Spielmaschine unnachahmlich ins Netz, um es zu schaffen 2. :1. Ein glorreiches Ziel.

Dieses Tor reichte für einen Platz im Finale in Wembley gegen England. Trotz ihrer Bemühungen kehrten die Franzosen nicht zurück. In letzter Minute hätte Dalman fast noch das 3:1 erzielt. Die restlichen 90 Minuten könnten sich mit der Zeit erschüttern. Diese: sportschau.de