Berlin – Mit der Ankündigung der Pläne der neuen Regierung zur Senkung der Kaufprämie für E-Autos hält der Bundesverband eMobilität (BEM) das Erreichen der CO2-Reduktionsziele im deutschen Verkehrssektor für unmöglich.  Wird der Umweltbonus wie angekündigt gekürzt und die Gesamtförderung auf 2,5 Milliarden Euro begrenzt, geht die BEM davon aus, dass die Nachfrage nach Elektroautos deutlich sinken und die im Koalitionsvertrag vorgesehene Verkehrsbelebung ins Stocken geraten wird.

Rund 450.000 Käufer warten bereits auf die Auslieferung ihrer Elektroautos. Sie allein dürften den nun definierten Fördertopf ausschöpfen und die E-Auto-Förderung auslaufen. Das Ziel von 15 Millionen neu zugelassenen E-Fahrzeugen im Koalitionsvertrag ist bis 2030 nicht zu erreichen, zumal die Neuregelung nur Privatpersonen zugute kommen soll, nicht Unternehmen mit Firmenflotten und der Vielzahl an Pkw und Lkw. Laut BEM dürften die jüngsten Ankündigungen zu einer weit verbreiteten Verunsicherung der Verbraucher führen. Autohäusern und Händlern fehlt der Anreiz, auf den Verkehr umzusteigen. Gepaart mit dem schlechten Ausbaustand der Ladeinfrastruktur kann die Maßnahme mittlerweile als rückläufige Rolle bei der Verkehrserholung verstanden werden. „Wir werden Zeuge eines seltenen Schauspiels politischer Ausgrenzung“, kommentierte BEM-Vorstand Markus Emmert. „Nach drei Monaten Finanzierung einer 9-Milliarden-Euro-Kraftstoffpreisbremse sollten die Bürger verstehen, dass ein langfristiges Umweltziel durch die Umstellung einer wirtschaftlich unterstützenden Industriesäule jetzt weniger als 3 Milliarden Euro wert ist. Hier ist kein Zielprojekt zu sehen, sondern nur ein politisches Machtspiel, das zur allgemeinen politischen Frustration beiträgt.” Aus Sicht von BEM wäre es fachlich richtig, die Fördersumme von 6.000 Euro pro E-Auto bis 2023 zu verlängern / die Förderung sofort vom Zulassungsdatum auf das Bestelldatum zu ändern / die Förderung um 1.500 Euro pro Jahr ab 2024 zu kürzen und aufzuheben die Preisobergrenze. Das Malus-System für Benzin- und Dieselfahrzeuge bei der Kfz-Steuer sollte weiter etabliert und alle anderen steuerlichen Vergünstigungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ebenfalls abgeschafft werden. Online veröffentlichter Artikel von: / Doris Holler /