Feuerwehreinsätze in Brandenburg und Sachsen werden teilweise durch Munitionsreste am Boden erschwert. Trotzdem vermelden die Feuerwehren erste Erfolge bei der Bekämpfung der Waldbrände. Die Bundesregierung sagte den betroffenen Ländern Hilfe zu.

Bei der Bekämpfung von Waldbränden im Elbe-Elster-Kreis in Brandenburg müssen sich Feuerwehrleute zunehmend mit munitionsverseuchten Flächen auseinandersetzen. Erschwert wurde die Löschaufgabe durch eine auf sächsischem Boden unweit der Landesgrenze gefundene Bombe.

Begrenzungskreis von 1000 Metern

Nach Angaben der Region war ein 1000 Meter langes Sperrgebiet geplant, das sich bis zur Elbe-Elster erstreckt. Die Brandbekämpfung kann derzeit nicht auf den jeweiligen Bundesstaatsseiten durchgeführt werden.

Über den verheerenden Waldbrand im Süden Brandenburgs ist noch Unklarheit, aber nach Angaben des Brandkommandanten des Gebiets ist die Lage inzwischen unter Kontrolle. Das wäre das Ergebnis der Luftbildauswertung mit der Wärmebildkamera. Evakuierungen von lokalen Standorten sind kein Problem mehr. „Jetzt geht es darum, die Feuerwehreinsätze vor Ort zu fördern“, sagte Landeskommandant Christian Heinrich-Jaschinski.

Johann Georg Goldammer, Professor für Feuerökologie, über Waldbrände in Deutschland

Tagesthemen 27.7.2022, 22:15 Uhr

Erholung in Falkenberg

In anderen Bereichen scheint sich die Lage jedoch etwas zu entspannen. Begünstigt wurde die Löscharbeit dadurch, dass der zuvor starke Wind nachgelassen habe, berichtet der MDR. Der Großbrand bei Falkenberg wurde von 800 auf 500 Hektar reduziert. Etwa 360 Feuerwehrleute sind derzeit mit den Löscharbeiten beschäftigt.

Die Regionalstelle Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sagte, die Lage sei weiterhin angespannt, aber nicht außer Kontrolle. Im Nationalpark Sächsische Schweiz seien die fünf Löschhubschrauber erfolgreich gewesen, sagte Regionalstellensprecher Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Thomas Kunz. Einzelne Brandherde wurden eingedämmt und stabilisiert, andere haben sich ausgebreitet und müssen intensiv bekämpft werden.

Lemke und Özdemir wollen helfen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (beide Grüne) sagten den betroffenen Ländern Unterstützung zu. Die Bundesregierung unterstütze die Länder entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit bei der Bekämpfung der Flammen, sagte Lemke der dpa. Özdemir sagte der Rheinischen Post: „Wo ich Länder im Rennen unterstützen kann, werde ich das tun.“ Jetzt kommt es darauf an, den Brand schnell zu bekämpfen.

„Hier leistet der Rettungsdienst bereits Großartiges“, so Özdemir weiter. Beide betonten, dass die Bundesregierung Wälder langfristig widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels machen wolle.

Brandschutzkatastrophen mit Mähdreschern

Auch in Tschechien kämpfen immer noch rund 450 Feuerwehrleute nahe der deutschen Grenze gegen einen der größten Waldbrände der Landesgeschichte. Die Flammen hätten auf einer Fläche von etwa zehn Quadratkilometern im Schweizer Nationalpark Böhmisch gebrannt, sagte ein Sprecher des Rettungsdienstes. Eine weitere Ausbreitung wurde jedoch verhindert.

Mit großen Holzerntemaschinen, sogenannten Mähdreschern, müssen Schneisen in den Wald geschnitten werden, um eine weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern.