Quarantäne deaktivieren: Sollten mit Covid infizierte Menschen jetzt zur Arbeit gehen?

Was ab dem 1. August an Arbeitsplätzen gilt. Die wichtigsten Fragen und Antworten aus arbeitsrechtlicher Sicht.

Virologe Nowotny: „Die Quarantäne kommt zu einem völlig falschen Zeitpunkt“

Virologe Nowotny und die KURIER-Wirtschaftsredaktion über die Folgen des Endes der Quarantäne auf Pandemie und Arbeitsplatz.

Von Laer: „Der gesunde Menschenverstand sagt, wenn Sie sich krank fühlen, sollten Sie zu Hause bleiben“

Nach Quarantäne: Dorothee von Laer ist gegen den Einsatz von Infizierten in Krankenhäusern, Arbeitsrechtsexpertin Katharina Körber-Risak sieht eine generelle Pflicht der Arbeitgeber.

Corona-Laterne: Die Lage entspannt sich leicht

Die Fallzahlen gehen leicht zurück. Der Westen verabschiedet sich vom hohen Risiko.

Diese vier Coronavirus-Szenarien sind im Herbst wahrscheinlich

Die Regierung beschloss einen „Variation Management Plan“. Im schlimmsten Fall sind wieder Lockdowns möglich.

Das Dekret zur Beendigung der Trennung wurde offiziell genehmigt

Der Erlass zur Beendigung der Coronavirus-Isolation wurde am Mittwoch offiziell erlassen. Es definiert die Verkehrsbeschränkungen oder die Orte, die Sie nicht betreten können, wenn Sie infiziert sind. Telefonische Krankenstandsvergütung und Risikogruppenregelung sind an anderer Stelle geregelt. Mehr dazu:

Arzt: Biden beendet Isolation nach Infektion

US-Präsident Joe Biden hat sich nach Angaben seines Arztes weitgehend von seiner Coronavirus-Infektion erholt. Er sei bereits in der Nacht zum Dienstag und dann erneut am Mittwochmorgen (Ortszeit) negativ auf das Coronavirus getestet worden, heißt es in einem am Mittwoch vom Weißen Haus in Washington veröffentlichten Schreiben des Präsidentenarztes Kevin O’Connor. Er hat kein Fieber mehr und seine Symptome sind fast vollständig verschwunden. „Angesichts dieser beruhigenden Faktoren wird der Präsident seine strengen Isolationsmaßnahmen aufgeben“, heißt es in dem Schreiben. Bidens Coronavirus-Infektion wurde nach Angaben des Weißen Hauses am vergangenen Donnerstag nachgewiesen. O’Connor sagte, er habe fünf Tage in häuslicher Isolation verbracht und sei in dieser Zeit mit dem Covid-19-Medikament Paxlovid behandelt worden. In dieser Zeit hielt Biden seine Termine per Video und Telefon im Weißen Haus ein. Biden werde weiterhin „extrem gewissenhaft“ sein, um die ihm nahestehenden Arbeiter zu schützen. Daher wird er die nächsten zehn Tage immer eine Maske tragen, wenn er von anderen umgeben ist.

Rauch schlägt zurück: Infizierte Kinder dürfen nicht in den Kindergarten

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sagte am Dienstag gegenüber ZiB2, er fühle sich in der Frage der Betreuung von asymptomatisch positiv getesteten Kindergartenkindern nicht zuständig. Was Eltern von positiv getesteten, aber symptomfreien Kindergartenkindern tun sollen, ist Sache der Bundesländer, etwa der Stadt Wien. Wenn ein Kind keine Symptome hat, können Sie es mit einer Maske in die Kita bringen, sagte Rauch. Am Mittwoch zog er diese Äußerungen via Twitter zurück: „Meine gestrige Aussage auf #zib2, dass infizierte Kinder mit Maske in den Kindergarten dürfen, war falsch. Entschuldigung. Tatsächlich gibt es ein Betretungsverbot“, heißt es in seinem Inhalt Eigene Regelung diesmal richtig. Lesen Sie hier mehr darüber:

Quarantäne aus: Infizierte dürfen nur noch in Salzburger Krankenhäusern arbeiten

Am Montag, 888 Tage nach den ersten bestätigten Coronavirus-Fällen in Österreich, läuft die Quarantänepflicht aus. Vor allem in den Krankenhäusern ist die Lage bereits angespannt und einige Wahloperationen werden erneut verschoben. In Salzburger Krankenhäusern müssen Beschäftigte, die symptomlos infiziert sind und keinen Patientenkontakt haben, ab Montag regelmäßig mit einer FFP2-Maske zur Arbeit kommen. Die anderen Bundesländer wollen kein infektiöses Personal im Krankenhaus haben. Lesen Sie hier mehr darüber:

Wien verschiebt planbare Operationen

In Wien müssen derzeit planbare Operationen wieder verschoben werden, berichtet der ORF. Am Klinikum Donaustadt etwa kommt es zu Verschiebungen geplanter Eingriffe, bestätigt der Wiener Gesundheitsbund. Lesen Sie hier mehr darüber:

Nehammer verteidigte das Ende der Quarantäne

Bundeskanzler Karl Nehammer hat das Ende des von der Regierung verhängten Corona-Lockdowns verteidigt. „Wir sind hier auf diesem Weg nicht allein“, sagte er über Länder, die nach dem Sommerkabinett am Mittwoch ebenfalls Sperren aufgehoben haben oder aufheben werden. SPÖ-Chefin Pamela Reddy-Wagner hat den Umgang der Regierung mit dem Coronavirus zuvor scharf kritisiert. Kritische Infrastruktur sei derzeit nicht gefährdet, argumentierte Nehammer und: „Wichtig ist, dass man bei Symptomen zu Hause bleibt.“ Auch solle niemand zur Arbeit gehen, wenn es ihm nicht gut gehe, erklärte die Kanzlerin den neuen Umgang mit Corona. All das trage dazu bei, „dass die Menschen ein bisschen befreiter sind“.

Experten beschreiben vier mögliche Szenarien

Die Regierung hat am Mittwoch im Kabinett den sogenannten Variantenmanagementplan (VMP) beschlossen, der das weitere Vorgehen in Bezug auf die Coronavirus-Pandemie im Herbst regelt. Der VMP ist ein Fahrplan für unterschiedliche Verwaltungsebenen – Ministerien, Länder, Regionalverwaltungen etc. – die Handlungsempfehlungen in verschiedenen Pandemiesituationen gibt. Auch ein Lockdown ist nicht ausgeschlossen. Lesen Sie hier mehr darüber:

Quarantäne deaktivieren: Wirtschaftskammer Wien warnt vor hohen Zusatzkosten

Nach dem gestern verkündeten Ende der Quarantäneregelung warnt die Wirtschaftskammer Wien (WKW) vor hohen Mehrkosten durch künftige Corona-Krankentage. „Die Abschaffung der Quarantäne wird für Wiener Unternehmen sehr teuer. Aus wirtschaftlicher Sicht ist diese Maßnahme nicht wirklich durchdacht“, sagte WKW-Präsident Walter Ruck. Der Sozialdemokratische Unternehmerverband Österreichs kritisiert die Abwälzung von Kosten und Verantwortung auf die Unternehmen durch die Regierung. Ein Coronavirus-Fall vom 1. August sei aus heutiger Sicht wie jeder andere Krankschreibung zu behandeln, teilte die Wirtschaftskammer Wien (WKW) am Mittwoch in einer Aussendung mit. Das bedeutet, dass der Bund die Arbeitnehmerentschädigung für Corona-bedingte Ausfälle nicht mehr übernimmt und der Arbeitgeber weiterhin den Lohn zahlt. Die Kosten für diesen Krankenstand errechnete die WKW anhand der Infektionszahlen für das zweite Quartal. Demnach sollen die Wiener Unternehmen für diesen Zeitraum theoretisch rund 91 Millionen Euro an laufenden Lohnzahlungen leisten. Auf ein Jahr hochgerechnet sind das 365 Millionen Euro, wobei nur Menschen mit symptomatischem Verlauf berücksichtigt werden.

Quarantäne-Shutdown: AK klagt über arbeitsrechtliche Probleme

Mit dem Ende der Quarantäneregelung für Corona-Infizierte sieht die Arbeiterkammer viele arbeitsrechtliche Probleme für Unternehmen. Viele Fragen bleiben offen, die Vorgaben der Regierung sind sehr vage und Begriffe wie Sorgfaltspflicht müssen definiert werden. „Sie gehen im Arbeitsrecht auf vielen Ebenen neue Wege und verlagern die Rechtsauslegung in die Unternehmen“, sagte AK-Arbeitsrechtsexperte Philipp Brokes am Mittwoch. Noch ist unklar, wann ein infizierter Mitarbeiter zu Hause bleiben kann und wann eine Krankschreibung notwendig ist. Offen bleiben auch Ansprüche von Mitarbeitern, die im Unternehmen positiv getesteten Kollegen gegenüberstehen. Vor allem Beschäftigte mit Vorerkrankungen oder im Großraumbüro sind darauf angewiesen, dass der Arbeitgeber seiner Schutzpflicht nachkommt.

Steigt die Dunkelziffer?

Die Sommerwelle scheint abzuflauen – zumindest vorübergehend. Die gemeldeten Infektionszahlen vermitteln jedoch nicht das vollständige Bild.

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Wer nach einem Infekt weiterhin unter Kopfschmerzen leidet, sollte auf die tägliche Einnahme von Medikamenten verzichten.

Quarantäne-Shutdown: Massenschließungen von Kindergärten befürchtet

Wenn es nicht zu einer deutlichen Personalaufstockung kommt, wird es laut Gewerkschaft Konsequenzen geben.

Tourismus zu Beginn der Sommersaison fast auf Vorkrisenniveau

Urlaub in Österreich ist zum Sommerstart gut gebucht und fast so beliebt wie vor der Pandemie. Rund 19,2 Millionen Übernachtungen verzeichneten die Beherbergungsbetriebe zwischen Mai und Juni dieses Jahres nach vorläufigen Daten der Statistik Austria mit Stand Mittwoch. Das seien nur 4,5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2019 (20,1 Millionen) und nur knapp unter dem Niveau von 2018 (19,3 Millionen). „Damit sind die Nächtigungsrekorde von Mai/Juni 2019 und 2018 in der diesjährigen Vorbereitung fast wieder erreicht worden“, bestätigte Statistik Austria Generaldirektor Tobias Thomas. Das erste Drittel des Sommersemesters war das drittstärkste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus Deutschland stieg gegenüber dem Vor-Corona-Niveau von 2019 um 6,5 Prozent auf 7,2 Millionen. Das entspricht einem Anteil von 37,6 Prozent an den Gesamtbuchungen….