Kosten weit über den Entschädigungsbeträgen
Der Dienstvertrag regelt Kostenerstattungen, die im Wesentlichen vom Staat getragen werden, aber von den Tierheimen übernommen werden. Rund 635.000 Euro erhält der Staat als Entschädigung – doch 2020 beliefen sich die Gesamtkosten auf knapp 1,7 Millionen Euro.
Tierheime kündigen Landverträge
Fünf steirische Tierheime, darunter die Grazer Arche Noah, beenden 2023 ihre Verträge mit dem Land. Künftig sind sie nicht mehr bereit, von Amtstierärzten entnommene Tiere zu betreuen. Der Grund: Sie bekommen aus ihrer Sicht sehr wenig Geld für ihre Dienste. Die Entschädigungssumme deckt seit Jahren die Kosten nicht – Verhandlungen blieben bislang erfolglos. „Die Schere hat sich zu sehr vergrößert – die vom Staat gezahlten Mittel decken die Personalkosten nicht, und neben den Personalkosten gibt es natürlich noch viele andere Kosten“, sagt Forstner.
“Ich kann nicht mal mehr den Lohn bezahlen”
Nina Mocnik vom Tierheim Franziskus stellte klar: „Bei uns müssen wir fast 60 Prozent durch Spenden selbst finanzieren und etwa 40 Prozent werden durch diese Kostenerstattung erstattet.“ Hans Nagl, Obmann des Tierheims Trieben, ergänzt: „Das kann ich nicht mehr aufrechterhalten. Zweimal im Jahr muss ich meine Buchhaltungsunterlagen einreichen – sie sehen genau, was los ist. Ich kann nicht einmal mehr den Lohn zahlen.”
Es bedarf ernsthafter Verhandlungen
Nagl will, dass der Staat ernsthaft zuhört und nicht nur verspricht: Neue Verträge oder eine Umstrukturierung der Tierheime in der Steiermark stehen zumindest auf Seiten der Tierheime in den Sternen. „Natürlich besteht die Hoffnung, dass es zu wirklich ernsthaften Verhandlungen kommt“, sagt Mocnik.
Tiere sollten nicht unter Terminierung leiden
Der für den Tierschutz in der Steiermark zuständige Landeshauptmann-Vize Anton Lang (SPÖ) sagte am Mittwoch in einer Aussendung: „Der von den Vertragspartnern angekündigte Schritt ist enttäuschend, weil wir als Land Steiermark in den letzten Jahren viel umgesetzt und umgesetzt haben die Tiere Der Schutz erreichte in der Steiermark ein neues Niveau“. Dass die Unterbringung und damit das Wohlergehen der Tiere auch in Zukunft sichergestellt ist, steht außer Frage: „Dafür arbeiten wir ganz normal“, sagte Lang in der Sendung. Gegen mehrere Personen und Vereinigungen ermittelt die Staatsanwaltschaft derzeit wegen des Verdachts auf Untreue, Nötigung, Tierquälerei und Betrug.