Der Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz weitet sich aus. Weiter nördlich vom bisherigen Brandgebiet zwischen Großem Winterberg und Großem Zschandbach habe das Feuer die Grenze von Böhmen in die Sächsische Schweiz überschritten, teilte der Pressesprecher des Landratsamtes Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunze, am Morgen mit. Es lasse sich aber noch nicht sagen, ob dort neben den bisherigen fünf Brandstellen ein weiterer großer Brandherd entstehe. Derzeit seien 275 Einsatzkräfte weiter bemüht, die Feuer einzudämmen. Diese Zahl der Einsatzkräfte werde im Tagesverlauf weiter aufgestockt. Es seien mittlerweile acht Löschhubschrauber im Einsatz. Derzeit stehen den Angaben nach etwa 250 Hektar Waldfläche in Flammen. In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz gilt seit Dienstag Katastrophenalarm. Touristen sollen das Gebiet meiden. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dürfen bis auf Weiteres die Wälder nicht mehr betreten werden. Dort droht nach Behördenangaben vom Mittwochabend derzeit keine Ausbreitung des Feuers auf angrenzende Ortschaften. 6.36 Uhr: Bund will Wälder langfristig widerstandsfähiger machen Bundesumweltministerin Steffi Lemke will Wälder langfristig widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels machen. Die Grünen-Politikerin sagte der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Waldbrände in Sächsischer Schweiz und im Süden Brandenburgs: “Die Waldbrände sind gefährlich für uns Menschen, wenn sie Siedlungen bedrohen, die Luft verschmutzen und CO2 freisetzen. Zugleich zerstören sie ganze Ökosysteme und ihre Funktionen: Die Waldbrände stören so die Speicherfunktion der Wälder für Wasser und Kohlenstoff massiv.” Es sei daher entscheidend, (…) langfristig die Wälder widerstandsfähiger zu machen. Die Bundesregierung unterstütze die Länder nach ihren Möglichkeiten beim Kampf gegen die Flammen, sagte Lemke. Langfristig wolle das Bundesumweltministerium naturnahe Waldökosysteme aufbauen, um sie robuster zu machen. Die Weiterentwicklung der Wälder zu “naturnahen klimaresilienten Ökosystemen” sei ein wichtiger Baustein des “Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz”. Für die Umsetzung des Programms will die Bundesregierung laut früheren Angaben in den Jahren 2022 bis 2026 insgesamt vier Milliarden Euro bereitstellen. 6.02 Uhr: Großeinsatz der Feuerwehr in Tschechien geht weiter Auch in der Böhmischen Schweiz wird weiter gegen die Flammen gekämpft. Wie CT24 meldet, waren in der Nacht zum Donnerstag rund 400 Feuerwehrleute im Einsatz, Unterstützung durch Löschflugzeuge und Hubschrauber soll es erst ab dem Morgen wieder geben. Unter den fliegenden Helfern sind auch zwei Canadair-Maschinen aus Italien, die an den Löscharbeiten teilnehmen. Die beiden Flugzeuge sollen aber kein Wasser aus der Elbe aufnehmen, sondern aus dem See Milada unweit von Usti nad Labem holen. Die Piloten machten sich nach ihrem Eintreffen am Mittwoch bereits mit Brand- und Wasserstelle vertraut. Donnerstag, 5.07 Uhr: Kampf gegen Waldbrände geht auch heute weiter Die Waldbrand-Situation im Nationalpark Sächsische Schweiz bleibt trotz zunächst leichter Entspannung ernst. Auch am Donnerstag soll der Kampf gegen die Flammen weitergehen – Hunderte Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte sind weiter im Einsatz, um die Brände einzudämmen. In einem Update vom Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zum Brandgeschehen hieß es am Mittwochabend, die Lage habe sich im Laufe des Tages nur wenig entspannt. “Die Lage in den Brandgebieten bleibt weiterhin angespannt, jedoch nicht außer Kontrolle.” Am Donnerstag wollen sich Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) und Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) vor Ort ein Bild machen.
So berichteten wir am Mittwoch:
20.40 Uhr: Prebischtor vom Feuer verschont geblieben Das Wahrzeichen der Böhmischen Schweiz – das Prebischtor – steht. Das zeigen die ersten Aufnahmen von der Felsformation, die ein Redakteur der tschechischen Tageszeitung Mladá fronta Dnes gemacht hat. Er war laut Zeitung einer der ersten, der das historische Denkmal zusammen mit Feuerwehrleuten erreicht hatte. „Das Gelände des Prebischtors scheint vom Brand unberührt geblieben zu sein“, sagt Tomáš Lánský. 19.09 Uhr: Einsatzkräfte in der Sächsischen Schweiz sind am Limit Weit über 400 Rettungskräfte sind seit Montag in der Sächsischen Schweiz zur Brandbekämpfung im Einsatz. Sie sind erschöpft, brauchen ihre Ruhepausen. Inzwischen reicht der Platz am Feuerwehrgerätehaus in Schmilka nicht mehr aus. Deshalb wurde ein Teil des Parkplatzes an der Elbbrücke für die Feuerwehren reserviert. Die Kameraden und Kameradinnen können sich dort ausruhen, bekommen zu essen und zu trinken. Ein Teil davon sind Spenden. Darüber hinaus ist der ASB Neustadt den dritten Tag im Waldbrandgebiet rund um Bad Schandau im Einsatz. Während die Einsatzkräfte am Limit sind, sind Touristen unsicher und verärgert. 18.42 Uhr: Waldbrand in Böhmischer Schweiz: Italienische Löschflugzeuge eingetroffen Beim Kampf gegen den Waldbrand im Nationalpark Böhmische Schweiz sind mittlerweile sieben Lösch-Hubschrauber im Einsatz. Dazu gehören je eine Maschine aus Polen und der Slowakei, je zwei der tschechischen Armee und der tschechischen Polizei sowie ein Hubschrauber einer Privatfirma. Dies sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwoch der Presseagentur ČTK. Am Abend trafen auch die beiden Canadair-Löschflugzeuge ein, die Italien versprochen hat. Sie können bis zu 6.000 Liter Wasser aufnehmen. 18.20 Uhr: Feuerwehren aus dem Kreis Görlitz im Kampf gegen Waldbrände Insgesamt sind seit Beginn der Woche 29 Feuerwehren aus dem Landkreis Görlitz im Grenzgebiet in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz im Einsatz gewesen, um dort beim Kampf gegen die Waldbrände den ansässigen Feuerwehren zu helfen. Das berichtet der Landkreis Görlitz am Mittwoch in einer Pressemitteilung. 17.50 Uhr: Bio-Bauer grillt für Retter in Bad Schandau Viele fühlen sich angesichts der Brände in den Wäldern der Sächsischen Schweiz hilflos und wollen doch etwas tun. Bio-Landwirt Carsten Ullrich, Pirnas Platzhirsch und etliche andere auch. Am Freitag werden sie in Bad Schandau für die Helfer Bratwürste grillen und Burger zubereiten. “Solidarität geht alle etwas an”, sagt Ullrich. “Bei solch einer Katastrophe gilt es, aufzustehen.“ Zu denen, die mithelfen, gehören unter anderem die Krietzschwitzer Obstscheune, die Bäckerei Spiegelhauer sowie die Dürrröhrsdorfer Wurst- und Fleischwaren GmbH. Am Freitag grillt Carsten Ullrich in Bad Schandau für die Helfer und will sie so unterstützen. © Daniel Förster 17.36 Uhr: Waldbrand im Elbsandsteingebirge unter KontrolleDie Lage in den Waldbrandgebieten im Elbsandsteingebirge in Sachsen und Böhmen ist unter Kontrolle, bleibt aber weiterhin angespannt. Die Bekämpfung der Flammen im sächsischen Nationalpark konzentriert sich derzeit auf zwei der fünf Brandgebiete, den Bereich der Bärenfangwände und des Friensteins, sagte der Sprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz. „Das Gebiet ist zerklüftet und nicht leicht zu erreichen“. Zudem erschwere Totholz die Brandbekämpfung. Einzelne Brandherde haben die Einsatzkräfte eindämmen und stabilisieren können, andere wiederum breiten sich aus und müssen intensiv bekämpft werden. Eine Stelle ist am Frienstein und eine größere Stelle zwischen Goldstein und den Richterschlüchten. 16.55 Uhr: Kein Waldbetretungsverbot auf tschechischer Seite Während seit Dienstagnachmittag im Nationalpark Sächsische Schweiz ein Waldbetretungsverbot gilt, ist es auf tschechischer Seite noch erlaubt, in den Wald zu gehen. Nach Angaben des Direktors der Parkverwaltung, Pavel Bendy, wollte die Region Ústí wegen des Großbrandes den Zugang zu den Wäldern in der Böhmischen Schweiz verbieten. Am Ende sprach die Behörde aber kein Verbot aus, berichtet ČT24. Man werde eine solche Regelung auch nicht in Zukunft erlassen, heißt es im Bezirksamt Ústí. 16.45 Uhr: Update zu Straßensperrungen Erleichterung gibt es dafür bei den Straßensperrungen im Gebiet der Sächsischen Schweiz. Die Kirnitzschtalstraße ist wieder frei. Gaststätten, der Campingplatz Ostrauer Mühle sowie auch die Kirnitzschtalklinik sind erreichbar. Die B172 ist in Bad Schandau ab dem Parkhotel Lindenhof weiterhin gesperrt. Urlaubsquartiere, Gaststätten wie auch die Falkenstein-Klinik in Ostrau können in Absprache mit der Polizei angefahren werden. 16.30 Uhr: Nationalpark-Sprecher: “Das Feuer war plötzlich an so vielen Stellen” Hanspeter Mayr, Sprecher der Nationalparkverwaltung, erklärt, warum das Löschen im Gebirge so schwierig ist. Und, wie sehr geschützte Arten bedroht sind. Lesen Sie hier das Interview mit ihm zur Lage in der Brandregion. Hanspeter Mayr ist Sprecher Nationalpark Sächsische Schweiz. © Marko Förster 16.15 Uhr: Basteibrücke vorübergehend gesperrt Die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz erreichen derzeit viele Anfragen, wegen das Waldbetretungsverbotes. Wie die Behörde informiert, ist die Basteibrücke von der Allgemeinverfügung des Landratsamtes nicht ausgenommen, sie ist vorübergehend gesperrt. Das Berghotel und Panoramarestaurant sind aber weiterhin vom Parkplatz aus zu erreichen. Ausflügler werden aufgefordert, dort nicht zu rauchen. Unterhalb der Bastei war es erst vergangene Woche zu einem Waldbrand gekommen. 16.10 Uhr: Evakuierung von Hřensko wird dauernLaut dem Bürgermeister von Hřensko wird die Evakuierung der Bürger der Gemeinde bis Montag andauern. Tschechiens Innenminister Vít Rakušan sagte, dass der Schaden des Brandes bisher nicht abgeschätzt werden könne. 15:50 Uhr: Ministerpräsident dankt für Unterstützung im Kampf gegen…