Im Einsatz sind die Wehren aus dem gesamten Umkreis. Der Landkreis hat die Großschadenslage ausgerufen. Die Orte Rehfeld, Kölsa und Kölsa-Siedlung mussten evakuiert werden. Auch standen eine Schweinemast in Kölsa sowie eine Photovoltaik-Anlage in Lönnewitz in Flammen. Für Fragen der Bevölkerung wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, das unter 03535 46-4004 zu erreichen ist.

Wo hat der Waldbrand welche Schäden angerichtet? Wie läuft die Brandbekämpfung? Welche Schutzmaßnahmen werden den Einwohnern Elbe-Elsters empfohlen? Wie entwickelt sich der Waldbrand?

Alle Informationen zu dem Waldbrand bei Falkenberg lesen Sie in unserem Liveticker:

+++ 07:03 Uhr Lemke und Özdemir sagen Unterstützung zu +++

Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (beide Grüne) sagten denen von Waldbränden betroffenen Ländern (Brandenburg und Sachsen) Unterstützung zu. Die Bundesregierung unterstütze die Länder nach ihren Möglichkeiten beim Kampf gegen die Flammen, sagte Lemke der Deutschen Presse-Agentur. Langfristig wolle das Bundesumweltministerium naturnahe Waldökosysteme aufbauen, um sie robuster gegen die Folgen der Klimakrise zu machen. „Gesunde Wälder gehören zu unseren natürlichen Lebensgrundlagen, sie sind Klimaschützer, sorgen für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt, bieten Erholungsraum für uns Menschen und sind Hotspots biologischer Vielfalt“, so Lemke. Die Weiterentwicklung der Wälder zu „naturnahen klimaresilienten Ökosystemen“ sei ein wichtiger Baustein des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“. Für die Umsetzung des Programms will die Bundesregierung laut früheren Angaben des Ministeriums in den Jahren 2022 bis 2026 insgesamt vier Milliarden Euro bereitstellen. Özdemir sagte der „Rheinischen Post“ (Donnerstag): „Wo ich die Länder bei der Bekämpfung unterstützen kann, werde ich das tun.“ Entscheidend sei jetzt die schnelle Bekämpfung des Feuers. „Die Einsatzkräfte leisten hier schon Großartiges“, sagte Özdemir. Auch er betonten, dass die Bundesregierung Wälder langfristig widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels machen wolle. „Wir müssen weg von Monokulturen aus Fichten oder Kiefern, hin zu Mischwäldern.“

Großbrand Kölsa-Rehfeld flammt wieder auf

+++ 23:08 Uhr Waldbrand ist kurz vor der Bundesstraße 183 +++

In den Abendstunden ist der Großbrand Kölsa-Rehfeld wieder aufgeflammt, wie Torsten Hoffgaard, Pressesprecher des Landkreises Elbe-Elster, mitteilt. Im südlichen Einsatzabschnitt stehen die Flammen auf sächsischer Seite 250 Meter von der Bundesstraße B183 in Falkenberg entfernt. Darauf konzentrieren sich augenblicklich die Hauptlöscharbeiten. Die aktuell 318 Einsatzkräfte können in dem Abschnitt wieder arbeiten, nachdem der gemeldete Bombenfund aus Sachsen sich als Irrtum entpuppte. Zur Verstärkung der Brandbekämpfung wurden von der Bundeswehr erneut die Transporthubschrauber CH53 und NH90 zur Unterstützung angefordert. Diese werden am Morgen die Lage erkunden und danach gegen 8 Uhr mit den Löscharbeiten aus der Luft beginnen. Dafür wird erneut das nötige Wasser aus dem Kiebitz genommen. Deshalb muss der Badebetrieb dort im Naherholungsgebiet bis auf weiteres untersagt werden.

+++20:40 Uhr Forstexperte: Neue Strategien für Waldbrandbekämpfung nötig +++

Nach Ansicht des Forstwissenschaftlers Alexander Held braucht es neue Ansätze für die Waldbrandbekämpfung in Deutschland. „Was wir jetzt erleben an Feuerverhalten, ist normalerweise sichtbar in Spanien und Portugal. Da hinken wir einfach hinterher, was Ausbildung, Strategie, Taktik, aber auch die Ausrüstung angeht“, sagte Held im Fernsehsender phoenix. Die Thematik sei bekannt und es werde zusammen mit Feuerwehrschulen an neuen Ausbildungskonzepten und -unterlagen gearbeitet. Allerdings werde man gerade von der aktuellen Entwicklung „rechts überholt“. Ziel sei ein Feuermanagement, wozu die Feuerwehren und das Löschen von Bränden als elementare Bausteine gehörten. Held bemängelte, dass seit Jahren darüber diskutiert werde, den Wald hin zu mehr Naturnähe umzubauen, doch hinke man auch dort der rasanten Entwicklung hinterher. Das Rezept für die Zukunft sei ein möglichst reichhaltig gemischter und kompletter Wald. Dann könne man, auch ohne neue Baumarten einzuführen, eine Waldlandschaft erzeugen und bewirtschaften, „die weniger brennbar ist und die, wenn sie brennt, langsamer verbrennt und nicht so viele Schäden anrichtet“. Damit dies gelinge, müssten die Akteure in Land- und Forstwirtschaft „mit viel mehr Nachdruck“ diesen Waldumbau kombiniert mit kurzfristigen technische Maßnahmen wie die Schaffung von Schutzschneisen vorantreiben. Held ist Experte für forstliches Risikomanagement beim European Forest Institute (EFI).

+++ 18:45 Uhr Lage ist unter Kontrolle +++

Entwarnung gibt es bei dem verheerenden Waldbrand noch immer nicht, die Lage ist nach Angaben des Kreisbrandmeisters aber mittlerweile unter Kontrolle. Das hätten die Auswertungen der Luftbilder mit der Wärmekamera ergeben. Evakuierungen von Ortslagen seien kein Thema mehr. Wie Feuerwehrfrauen und -männer den lebensgefährlichen Einsatz erlebt haben und welchen Gefahren sie ausgesetzt waren, haben sie LR.de erzählt. „Jetzt geht es darum, die Ablöscharbeiten am Boden zu forcieren“, sagte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski. Man rechne bei steigenden Temperaturen wieder mit einzelnen offenen Feuern bei wechselnden Winden.

Bundesstraße 183 ist weiterhin gesperrt

+++ 16:55 Uhr Kiebitzsee ist freigegeben +++

Der See am Kiebitz steht ab sofort wieder für den Badebetrieb zur Verfügung. Dagegen muss die Sperrung der B183 Bad Liebenwerda-Torgau zwischen Abfahrt Beilrode und Ortslage Marxdorf nicht zuletzt wegen des Bombenfunds weiter bestehen bleiben. Die Bahnlinie Cottbus-Leipzig ist wieder für den Zugbetrieb ohne Geschwindigkeitsbeschränkung freigegeben.

Bombenfund auf sächsischer Seite

+++ 16:45 Uhr Brandbekämpfung ruht +++

Erschwert werden diese Arbeiten durch einen aktuellen Bombenfund auf sächsischem Territorium unweit der Landesgrenze. Es wurde ein Sperrkreis von 1000 Metern gezogen, der ins Elbe-Elster-Territorium reicht. Dort können derzeit weder auf sächsischer, noch auf der brandenburgischen Seite Brandbekämpfungsarbeiten stattfinden. Die Verantwortlichen in beiden Ländern sind im engen Austausch, um die Bombenräumung schnellstmöglich zu organisieren, so der Verwaltungsstab des Landkreises.

Großschadenslage bleibt weiter bestehen

+++ 16:40 Uhr Feuerübergriff auf Sachsen soll verhindert werden +++

Die Großschadenslage bleibt laut Landkreis bestehen. Hiesige Einheiten seien nach wie vor auf die Unterstützung überörtlicher Kräfte aus anderen Landkreisen angewiesen, informiert der Verwaltungsstab. Rund 360 Einsatzkräfte sind aktuell noch mit dem Großbrand beschäftigt. Unter anderem, geht es darum, eine Riegelstellung zu Sachsen aufzubauen, damit ein Feuerübergriff aus Sachsen erschwert wird. Dabei hilft in den Abendstunden ein Pionierpanzer Dachs der Bundeswehr.

Großbrand in Kölsa-Rehfeld unter Kontrolle

+++ 16.34 Uhr Bundeswehr-Transporthubschrauber kehren nach Holzdorf zurück +++

Der Großbrand Kölsa-Rehfeld ist unter Kontrolle. Der Verwaltungsstab des Landkreises hat nach Abstimmung mit der Feuerwehreinsatzleitung entschieden, dass die Transporthubschrauber CH53 und NH90 aus Holzdorf kehren an ihren Bundeswehrstandort zurückkehren können. Die Löscharbeiten aus der Luft waren in den zurückliegenden Stunden sehr erfolgreich, so dass der Einsatz der Flieger aktuell nicht mehr benötigt wird, teilt der Landkreis mit.

Löscharbeiten dauern voraussichtlich noch eine Woche

+++ 15:41 Uhr Hilfe von @fire +++

In den Waldbrandgebieten ist auch die Katastrophenschutz-Organisation @fire im Einsatz. Die Einsatzkräfte seien bis Dienstagabend in erster Linie beim Schlagen von Brandschneisen mit Hacke und Spaten im Einsatz gewesen. Inzwischen helfen die Kräfte im im Nationalpark Sächsische Schweiz.

+++ 11:19 Uhr Feuer im Waldbrandgebiet ist unter Kontrolle +++

Der verheerende Waldbrand ist unter Kontrolle. Das sagte Kreisbrandmeister Steffen Ludewig am Mittwochvormittag in Falkenberg nach einer Lagebesprechung. „Die Situation ist stabil, über Nacht auch entspannt.“ Abkühlung durch gesunkene Temperaturen und ein Nachlassen des Windes hätten geholfen. Das Brandgebiet umfasst nach wie vor rund 800 Hektar, ein heißer Brand mit Flammen und Rauchentwicklung tobe allerdings noch auf einer Fläche von rund 500 Hektar, berichtete der Kreisbrandmeister. Rund 400 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen. Zwei Löschhubschrauber der Bundeswehr sind seit dem Morgen im Einsatz. Steffen Ludewig, der Kreisbrandmeister von Elbe-Elster, steht vor einem Feuerwehrfahrzeug. Die Feuerwehr kämpft weiter gegen den großen Waldbrand bei Falkenberg.© Foto: Jan Woitas/dpa Seit Mittwochmittag soll versucht werden, vom Boden aus abzulöschen. Ein Panzer der Bundeswehr, der Schneisen für die Feuerwehren schlagen soll, ist derzeit nicht einsatzbereit, ein Ersatzpanzer sei angefordert, der bis in die Nacht hinein Schneisen um ein bedrohtes Gewerbegebiet legen soll. Mindestens eine Woche werden die Löscharbeiten nach Einschätzung des Kreisbrandmeisters noch dauern. „Alle Kameraden sind an der Belastungsgrenze“, sagte Ludewig, es sei nicht der erste Einsatz in diesem Jahr.

+++ 09:10 Uhr Sperrung der B183 Bad Liebenwerda-Torgau bleibt bestehen +++

Die Einsatzkräfte…