Nach dem Warnstreik des Bodenpersonals mit mehr als 1.000 Flugausfällen will die Lufthansa an diesem Donnerstag wieder abheben. Es gebe keine geplanten Flugausfälle, sagte ein Unternehmenssprecher früher am Tag. Der Verdi-Streik sollte offiziell erst um 6 Uhr enden, aber die Gewerkschaft hatte bereits angekündigt, nicht mehr aktiv in den frühen Morgenstunden zu mobilisieren. Deshalb will Lufthansa die erste Flugwelle am Morgen möglichst ohne Annullierungen haben. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) forderte die Gewerkschaft und die Airline auf, den Tarifstreit schnell beizulegen. An den Flughäfen sind sehr anstrengende Tage zu erwarten, da Baden-Württemberg bereits in die Sommerferien gestartet ist und Bayern am Wochenende folgen wird. Verdi hatte weitere Arbeitskampfmaßnahmen vor der nächsten Verhandlungsrunde ausgeschlossen.
Mehr als 1.000 Flugausfälle
Am Dienstag und Mittwoch strich Lufthansa an den Drehkreuzen München und Frankfurt mehr als 1000 Flüge mit 134.000 betroffenen Passagieren. Verdi hatte rund 20.000 Bodenmitarbeiter zu einem Warnstreik aufgerufen, um Druck auf Tarifverhandlungen auszuüben. Das Unternehmen kritisierte den nach nur zwei Verhandlungsrunden ausgerufenen Streik als unverhältnismäßig. WEITERLESEN: Lufthansa-Streik – so lösten Reisende das Problem Unterdessen forderte Bundesverkehrsminister Wissing Verdi und Lufthansa auf, den Tarifkrieg schnell zu lösen. „Ein verantwortungsvolles und schnelles Verhandeln ist angebracht, da der Luftverkehr bereits genug Probleme zu bewältigen hat“, sagte Bild-Chef Wissing (Donnerstag). Er betonte jedoch, dass der Konflikt „im Rahmen der Tarifautonomie“ gelöst werden müsse. „Beide Tarifvertragsparteien sollten an die Reisenden denken und ihren Streit nicht hinter ihrem Rücken beilegen“, sagte der FDP-Politiker. Unionspolitiker warben dafür, dass sich Wissing in den Tarifstreit einmischt. „Meine Herren, bringen Sie die Tarifparteien an den Verhandlungstisch. Übernehmen Sie Verantwortung für den deutschen Luftverkehr und sorgen Sie dafür, dass die Menschen nach zwei Jahren Reisebeschränkungen endlich in den Urlaub fliegen können, den sie verdienen“, sagte der CDU-Vizevorsitzende/CSU-Bundestagsfraktion. Ulrich Lange, “Bild” (Donnerstag). Nav-Account 20 Minuten Zeit28.07.2022, 08:18| Akt: 28.07.2022, 08:31