Ein Niesky-Mann wurde für sieben Monate inhaftiert, weil er online antisemitische Kommentare über den umstrittenen Sänger und TV-Star Gil Ofarim abgegeben hatte – zwei Monate länger als von der Staatsanwaltschaft gefordert. Nachdem Vorwürfe aufkamen, Ofarim habe seine antisemitischen Äußerungen im vergangenen Oktober in einem Leipziger Hotel gemacht, schrieb der 38-jährige Sachse auf Facebook: „In Buchenwald möchte er seinen Davidstern sehen.“ Für diese Aussage verurteilte das Amtsgericht Weißwasser den 38-Jährigen am Montag zu einer Haftstrafe wegen Volksverhetzung, die ohne Bewährung ausgesetzt wurde. Ein Grund dafür ist laut “Jüdischer Allgemeine” (JA) und Radio Lausitz das offenbar erhebliche Vorstrafenregister des Mannes.

Ofarim in “Buchenwald willkommen” – Urteil

Gegenüber ‚JA‘ lobte Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, das ungewöhnlich harte Urteil: „Dass das Gericht hier ein klares Urteil fällt, ist ein wichtiges Zeichen für alle, die Hass im Internet erleben. Die Aussagen der Angeklagten sind erschreckend.” Erschreckend findet Schuster auch die Verteidigungsstrategie, die der inzwischen verurteilte sächsische Anwalt vor Gericht argumentierte. Nach Berichten von “JA” und dem Lokalradio hatte sie angegeben, dass ihr Mandant nach dem Besuch der Gedenkstätte Buchenwald den Eindruck hatte, dort seien Prominente gern gesehene Redner.