Er stellt häufig fest, dass das Ende der Quarantäne einen möglichen Kontrollverlust über Infektionsereignisse in der Bevölkerung bedeuten und mit einer Reihe unkalkulierbarer Risiken verbunden sein könnte. Wie sich der Verzicht auf die Quarantäne auf sie auswirken werde, könne „derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden“. Unter Berücksichtigung der aktuellen Sars-CoV-2-Varianten (mit erhöhter Übertragbarkeit bei reduzierter Pathogenität) erwarten Experten für den Spätsommer oder Frühherbst eine „sehr instabile Ausgangslage“. Vieles ist noch unklar, etwa die Eigenschaften von BA.4/5 oder die Dauer und Wirksamkeit des Impfschutzes dagegen. Sie betonten auch, dass, wenn mit dem Coronavirus infizierte Personen nicht isoliert werden, die „Anstrengungen in anderen Bereichen“ verstärkt werden sollten, insbesondere um gefährdete Personen zu schützen. Eine konkrete Maßnahme könnte darin bestehen, die Zahl der Tests in diesen Bereichen zu erhöhen. Allerdings erklärte Geckos Direktorin und gleichzeitig Chefärztin des Gesundheitsministeriums, Katharina Reich, am Dienstag, man mache einen ersten „Schritt“ aus der Krise in den Akzeptanzmodus. Er wies auch darauf hin, dass nur 50 Prozent der mit Coronavirus ins Krankenhaus eingelieferten Personen tatsächlich wegen Covid im Krankenhaus sind. Es ist auch zu hoffen, dass Verkehrsbeschränkungen wieder zu mehr Tests führen.

Vergleich mit anderen Ländern „macht keinen Sinn“

Vergleiche mit anderen Ländern hält Gecko für „nicht hilfreich“. Denn es gibt erhebliche Unterschiede: In Spanien oder Dänemark etwa sind die Impfquoten deutlich höher, teilweise wurden auch andere Impfstoffe eingesetzt. Zudem wurde dieser Schritt in anderen Ländern immer dann gemacht, wenn die Neuinfektionskurve stark nach unten abfiel. Die von Regierungsvertretern hervorgehobene Hoffnung auf „Eigenverantwortung“ teilen Gecko-Experten nicht ganz: Die Lockerung der Pandemiemaßnahmen könnte als Signal für geringes Risiko interpretiert werden, sodass davon auszugehen ist, dass selbsttragendes Präventionsverhalten abnehmen wird. Aus Sicht der Experten sind dringend Anstrengungen notwendig, um den Impfschutz zu verbessern. Österreich hat mit nur 56 Prozent eine niedrige Rate kompletter Grundimpfungen (dh drei Stiche). Für viele ist der Zweitbiss schon so weit vorbei, dass sie keinen relevanten Schutz mehr haben. Angesichts der noch stärkeren Immunflucht der neuen BA.4/5-Varianten sei bereits die vierte Impfung für die ältere Bevölkerung „dringend“ zu empfehlen. „Wahrscheinlich“ wird auch im Winter eine fünfte Impfung nötig sein. Darüber hinaus zogen die derzeit 24 Vorstandsmitglieder eine sechsmonatige Bilanz von Gecko. In 18 Sitzungen wurden über 380 Fragen der Bundesregierung diskutiert. Mehr als 150 Referenzseiten wurden bearbeitet, veröffentlicht und geteilt. Es entstanden keine Kosten, da die Mitarbeit der Mitglieder kostenlos war (apa/bs)