Im Live-Ticker informiert Sie NDR.de außerdem heute – Donnerstag, 28. Juli 2022 – über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Die Grundlagen in Kürze:
Lauterbach warnt davor, Corona-Infektionen zu unterschätzen Umfrage: Jeder Fünfte hat Freundschaften aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über das Coronavirus verloren Studie: Die Schwangerschaftswoche beeinflusst den Verlauf von Covid-19 Der Stadttag fordert eine Rückkehr zu den völlig kostenlosen Bürgerprüfungen Gass befürwortet die Aussetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht Der frühere Gesundheitsminister von Schleswig-Holstein über das Ende der Isolationspflicht Aktuelle Fallzahlen im Norden: 2.748 in Schleswig-Holstein, 12.510 in Niedersachsen, 1.235 in Hamburg, 1.210 in Mecklenburg-Vorpommern und 531 im Land Bremen Bundesweit liegt die Inzidenz bei 630,4
Tabellen, Grafiken und Karten zu Inzidenz, Impfrate und anderen Daten 19:03 Uhr
Lauterbach warnt davor, Corona-Infektionen zu unterschätzen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnte erneut davor, Coronavirus-Infektionen in der aktuellen Sommerwelle zu unterschätzen oder hinzunehmen. Der SPD-Politiker sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitagsausgabe), die ursprüngliche Idee, man würde sich anstecken und dann für immer immun werden, habe sich nicht bestätigt. Er wies darauf hin, dass es sehr einfach ist, sich mit der aktuellen BA.5-Virusvariante zu infizieren, selbst wenn Sie mit der vorherigen BA.2-Variante infiziert waren. Laut neuen Studien werden BA.5 auch häufiger schwer krank und müssen im Krankenhaus behandelt werden. Deutschland sehe bereits eine Zunahme von Krankenhauseinweisungen und mehr Verlegungen auf Intensivstationen, erklärte der Minister. Er widersprach der Präsentation des Chefs der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der die Mikron-Variante als „fast ein Friedensangebot des Virus“ bezeichnet hatte. Ein solches Angebot anzunehmen, würde viele das Leben kosten. “Viele Menschen mit Risikofaktoren würden schwer erkranken oder sterben.” Zudem steigt das Risiko von Long Covid. „Deshalb müssen wir das Problem nicht mit anhaltenden Infektionen lösen, sondern mit besseren Impfstoffen“, sagte Lauterbach. 17:55 Uhr
531 neue Coronavirus-Fälle im Land Bremen
Die Gesundheitsämter des Landes Bremen haben 531 neue Corona-Fälle registriert. 425 Neuinfektionen gab es in Bremen, 106 in Bremerhaven. Am Vortag waren es mit 1.012 Infektionen fast doppelt so viele neue Coronavirus-Fälle. Sieben-Tage-Fälle gingen in beiden Städten zurück. Der Wert, der die Zahl der neuen Coronavirus-Fälle pro 100.000 Einwohner über sieben Tage angibt, sank in Bremen deutlich von 720 auf 645. In Bremerhaven sank die Inzidenz leicht von 583 auf 572. Hinzu kamen drei weitere Todesfälle im Vergleich zu einer Coronavirus-Erkrankung gemeldet. Zwei gingen nach Bremen, einer nach Bremerhaven. 17:48 Uhr
Impfpflicht: Gericht Hamburg lehnt Eilantrag von Ungeimpften ab
Das Verwaltungsgericht Hamburg hat einen Eilantrag eines ungeimpften Mitarbeiters einer Röntgenklinik auf Aufhebung des Betretungsverbots abgewiesen. Die am Dienstag getroffene Entscheidung sei die erste im Zusammenhang mit der einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht in Hamburg, teilten die Sozialämter am Donnerstag mit. Das Gericht lehnte den Antrag ab, weil „keine ernsthaften Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Verwaltungsakts bestehen“, heißt es in der Entscheidung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Wegen des fehlenden Impfschutzes gegen das Coronavirus wurde dem Arzt am 7. Juli vom Bezirksamt Mitte das Betreten der Praxisräume untersagt. Für jeden Verstoß wurde ein Bußgeld von 5.000 Euro festgesetzt. Dem widersprach die Frau. Zeit 17:00
MV: 1.210 Neuinfektionen – keine Todesfälle mehr
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit Mittwoch 1.210 neue Fälle des Coronavirus registriert. Das sind 282 Fälle weniger als noch vor einer Woche. Es wurden keine weiteren Todesfälle gemeldet. Die Inzidenz der Neuinfektionen liegt bundesweit in sieben Tagen bei 508,3 (-18,4). Die Inzidenzrate von Coronavirus-Patienten, die innerhalb von sieben Tagen zur Behandlung in eine Klinik verlegt werden, pro 100.000 Einwohner liegt bei 5,6 (-0,7). 25 Patienten mit Covid-19 werden landesweit auf Intensivstationen hospitalisiert. Laut Intensivregister werden 8 (+-0) Patienten invasiv beatmet. 16:53 Uhr
Betrug mit Coronavirus-Schnelltests: Durchsuchungen in Oldenburg und Bremen
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen fünf Personen im Alter zwischen 27 und 32 Jahren wegen des Verdachts des Betrugs mit einem Coronavirus-Schnelltest. In der Folge durchsuchten Beamte am Donnerstag Wohnungen und Geschäftsräume im Raum Stuttgart und Karlsruhe sowie in Oldenburg und Bremen, teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Donnerstag mit. Mehr als 50 Beamte in den drei Bundesländern nahmen daran teil. Seit Mai 2021 sollen Menschen mehrere Testzentren gleichzeitig betreiben. Sie stehen im Verdacht, mehr Tests in Rechnung gestellt als tatsächlich durchgeführt zu haben. Der mutmaßliche Schaden soll sich auf mehrere Millionen Euro belaufen. Während der Ermittlungen untersuchten die Beamten auch mehrere Coronavirus-Teststationen. Umfangreiche Beweise seien sichergestellt worden, sagte er. Dies muss nun ausgewertet werden. Weitere Informationen Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen fünf Personen. Sie sollen für Coronavirus-Tests zu viel verlangt haben. mehr 16:13 Uhr
Studie: Zu wenig Bewegung und falsche Ernährung im Corona-Jahr 2022
Laut Wissenschaftlern sind Lebensstil und Lebensqualität vieler Menschen in Deutschland während der Corona-Pandemie nachhaltig beeinträchtigt. Die Menschen bewegten sich weniger und ernährten sich ungünstiger, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie „Änderung der Lebensweise und Ernährung im Kontext der Coronavirus-Pandemie“, mit der die Else Kröner-Fresenius-Stiftung das Forsa-Institut beauftragt hat. Als Folge davon ist mit einer Zunahme chronischer Erkrankungen des Wohlbefindens, wie beispielsweise Diabetes, zu rechnen. Im Vergleich zu einer ähnlichen Befragung im Jahr 2021 seien die Ergebnisse etwas besser, sagte Hans Hauner, Direktor des Else-Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ) und Professor für Ernährungsmedizin an der Technischen Universität München (TUM), bei der Vorstellung der Studie . 35 Prozent der Befragten gaben an, im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie durchschnittlich 6,5 Kilogramm zugenommen zu haben. 40 % gaben an, sich weniger zu bewegen als vor der Pandemie. Fast ein Drittel aß immer öfter auswärts, hauptsächlich Patisserie, süßes Gebäck, Snacks oder Fast Food. Diese ungünstige Nahrungswahl war bei Erwachsenen, die sich psychisch gestresst fühlten, signifikant häufiger als bei denen, die nicht gestresst waren. 15:11 Uhr
Studie: Kinder aus armen Familien leiden stärker unter der Pandemie
Kinder aus einkommensschwachen Familien haben psychisch stärker unter der Pandemie gelitten als andere Kinder. Das ist das Ergebnis einer Studie der Krankenkasse AOK. Für die Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendinstitut durchgeführt wurde, wurden nach eigenen Angaben im Februar und März dieses Jahres 3.000 Mütter von drei- bis zwölfjährigen Kindern befragt. Die Mehrheit der befragten Mütter ist der Meinung, dass ihre Kinder die Pandemie gesundheitlich relativ gut überstanden haben. Während nur 16 Prozent eine Verschlechterung der körperlichen Gesundheit des Nachwuchses bemerkten, berichtete jede dritte Mutter, dass die psychische Gesundheit der Kinder gelitten habe. Familien mit geringem Haushaltseinkommen waren überdurchschnittlich häufig betroffen. 14:52 Uhr
Studie: Die Schwangerschaftswoche beeinflusst den Verlauf von Covid-19
Das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 steigt mit der Schwangerschaftswoche und ist um die 30. Schwangerschaftswoche am höchsten. Dies sei das Ergebnis einer Auswertung des Cronos-Registers des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), teilte das UKSH mit. „Außerdem hat sich gezeigt, dass die Erkrankung bei geimpften Schwangeren meist mild bis symptomlos verläuft“, sagt Professor Ulrich Pecks, Leiter der Geburtshilfe am Campus des UKSH in Kiel. Das vom Land Schleswig-Holstein geförderte Cronos-Register bündelt die Expertise der Geburtshilfe und Neonatologie in mehr als 130 deutschen Kliniken. Bisher wurden Daten von mehr als 7.000 Frauen erhoben. 14:41 Uhr
Die Forschung kontrastiert mit Fortschritten seit dem Ende der Impfpflicht
Der biomedizinische Professor Luka Cicin-Sain widersetzt sich Forderungen von Kliniken und Heimbetreibern, die einrichtungsbezogene Impfpflicht abzuschaffen. Aus dem aktuellen Forschungsstand könne nur geschlossen werden, dass eine Impfung gegen das Virus Sars-CoV-2 für medizinisches Personal weiterhin sinnvoll sei, sagte der Leiter der Abteilung Virale Immunologie am Braunschweiger Zentrum für Infektionsforschung Helmholtz. Das Paul-Ehrlich-Institut in Langen zitierte Studien, in denen geimpfte Personen, die mit der Mikron-Variante des Coronavirus infiziert waren, den Erreger seltener passierten als ungeimpfte Personen. Die verfügbaren Beweise reichen jedoch noch nicht aus. Es ist möglich, dass geimpfte Infizierte etwas weniger ansteckend sind als Ungeimpfte, sagte Cicin-Sain. Allerdings ignoriert die Initiative der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), dass sich etwa die Hälfte der Geimpften gar nicht ansteckt. “Dann übertragen sie das Virus natürlich nicht mehr”,…