Ab dem 28. Juli ist bis auf Weiteres das Zünden aller Feuerwerkskörper der Klassen 2, 3 und 4 im Raum Sächsische Schweiz-Osterzgebirge verboten. Das teilte die Regionalstelle Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Donnerstagabend mit. Das Abfeuern von Feuerwerkskörpern kann zu unkontrolliertem Funkenflug führen. „Daher erscheint es notwendig, alle Feuerwerkskörper zu verbieten, um das Risiko von Waldbränden zu verringern und dadurch Leben und Mitglieder der Öffentlichkeit sowie wertvolles Eigentum zu schützen“, heißt es in der Erklärung. 19.20 Uhr: Sachsen und Tschechien verschärfen gemeinsamen Waldbrand Sachsen und Tschechien intensivieren die gemeinsame Bekämpfung von Waldbränden in der Sächsischen Schweiz und im Nachbarland. Für den grenzüberschreitenden Einsatz von Löschhubschraubern hätten sich beide Länder gegenseitig Überflugrechte von bis zu 20 Kilometern über ihren Hoheitsgebieten eingeräumt, sagte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) am Donnerstag. Damit könnten deutsche Lotsen Wasser von der Elbe nach Tschechien transportieren. Piloten aus beiden Ländern könnten über ein von der NATO freigegebenes geschlossenes Funkfrequenzband kommunizieren, was eine bessere Koordinierung der Operationen ermöglichen würde. Schuster hat sich nach Angaben des Ministeriums am Donnerstag im tschechischen Grenzort Hrensko mit dem stellvertretenden tschechischen Innenminister Jirí Novácek auf die gemeinsamen Maßnahmen verständigt. Sie einigten sich auch darauf, dass Verbindungsbeamte beider Länder in den Krisenstäben der jeweiligen Nachbarregion arbeiten sollen. 18:25 Uhr: Bundespolizei: Über 300.000 Liter Wasser über Buschfeuergebiet gekippt Sachsens Innenminister Armin Schuster dankte am Donnerstag den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz im Brandgebiet. Neben den Feuerwehrleuten am Boden sind auch die Löschhubschrauber von besonderer Bedeutung. Über 300.000 Liter Wasser wurden von der Fliegerpolizei geleert. In den kommenden Tagen werde mit Hubschraubern weiter gegen die Waldbrände gekämpft, teilte die Bundespolizei am Nachmittag auf Twitter mit. 17.02 Uhr: Forstexperte befürchtet Steinschlag in der Sächsischen Schweiz nach BrändenWaldbrandexperte schließt Steinschlag nach Bränden im Schweizer Nationalpark Sachsen nicht aus. „Ich befürchte, dass die Brände im Elbsandsteingebirge zu dramatischen Bodenerosionen und Steinschlägen führen werden. Es gibt dort fast keinen Humus, die Bäume stehen auf Felsen“, sagte Michael Müller, Professor für Forstwirtschaft und Waldschutz an der Technischen Universität Dresdner. Der Experte argumentierte, dass Waldbrände nicht immer in allen Gebieten gelöscht würden. In einem deutschen Nationalpark verlangsamt jedes Feuer das natürliche Wachstum um Jahrzehnte. Anders sieht es beispielsweise in den Kiefernwäldern in Brandenburg aus. “Es gibt Bereiche mit schweren Munitionsladungen. Hier muss man sich entscheiden, ob man Feuer löscht oder aufgibt und es gehen lässt.” Auch den Einsatz und die Anschaffung von Löschflugzeugen sieht Müller bestenfalls als Nutzen. „Mit Löschflugzeugen kann man keinen Waldbrand löschen. Wir spritzen hauptsächlich auf die Baumwipfel und reden hier von ein bis zwei Litern Wasser pro Quadratmeter.“ Mit Feuerflugzeugen kann man jedoch für kurze Zeit ein mächtiges Energiefeuer stehlen. „Die Hitze und der Lärmpegel des Brandes lassen dann schlagartig nach. Feuerwehrleute können dann den entscheidenden Bodenbrand bekämpfen.“ 16.10 Uhr: Auf Video: Kampf der tschechischen Feuerwehr gegen die FlammenTschechische Feuerwehren kämpfen seit Sonntag gegen Waldbrände in Böhmen, Schweiz. Die Feuerwehr hat jetzt atemberaubende Fotos und Videos veröffentlicht – vom Boden und aus der Luft. Sie zeigen das ganze Ausmaß des Kampfes der Feuerwehrleute gegen die Katastrophe. Im Video: Tschechische Feuerwehr zeigt Kampf gegen Flammen 14.40 Uhr: Tschechien leitet für Löscharbeiten mehr Wasser in die Elbe Die Tschechische Republik lässt mehr Wasser aus ihrem Elbdammsystem ab, um bei der Bekämpfung von Waldbränden in Sachsen und Böhmen in der Schweiz zu helfen. Der tschechische Landwirtschaftsminister Zdenek Nekula kündigte am Donnerstag auf Twitter an, dass der Abfluss des sogenannten Moldawischen Wasserfalls um 20 Kubikmeter Wasser pro Sekunde zunehmen werde. Das sind mehr als 1,7 Millionen Kubikmeter Wasser pro Tag. Hintergrund ist, dass Hubschrauber sowohl auf deutscher als auch auf tschechischer Seite Wasser aus der Elbe in externe Frachtcontainer transportieren, um es später in den Flammen zu versenken. Dies erfordert einen bestimmten Mindestwasserstand im Fluss. Der Moldau-Wasserfall umfasst unter anderem die großen Stauseen Orlik und Lipno im Südwesten Tschechiens. Die Moldau mündet bei Melnik in die Elbe. 14.22 Uhr: Brände breiten sich in der Sächsischen Schweiz aus Ein Windrichtungswechsel hat die Waldbrandsituation in der Sächsischen Schweiz weiter verschärft. Das teilte die Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am frühen Donnerstagnachmittag mit. Da der Wind nun aus Osten bläst, wird alles getan, um weitere Funkenbrände aus Richtung Tschechien zu vermeiden. Derzeit sind etwa 340 Feuerwehrleute und 30 Mitarbeiter des THW und anderer humanitärer Organisationen im Einsatz. Hinzu kommen neun Löschhubschrauber, zwei Aufklärungshubschrauber und Wasserwerfer, die von der Polizei eingesetzt werden. Für die Feuerwehr wird um Spenden gebeten, die Stadt Bad Schandau hat ein Spendenkonto eingerichtet. Geld hilft mehr: Seit Tagen kommen ehrenamtliche Helfer mit Sachspenden ins Gerätehaus Bad Schandauer, um Wasser, Lebensmittel und andere Hilfsgüter zu verteilen. Nun muss die Gemeinde die Reißleine ziehen, weil der Platz nicht ausreicht. Private Sachspenden sollten daher vorerst vermieden werden. 13.27 Uhr: Tourismusverband Sächsische Schweiz: „Jeder Urlauber hilft“ Brände im Schweizer Nationalpark Sachsen und ein Waldverbot haben Urlauber verängstigt. Touristen in der Sächsischen Schweiz raten ohnehin dazu, hier Urlaub zu machen. „Seit Montag erreichen uns und die Tourist-Informationen in den Gemeinden alarmierende Anrufe von Menschen, die in der Gegend Urlaub machen oder demnächst verreisen wollen“, sagt Tino Richter, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz. Das Team befindet sich nun ständig in einer Krisenkommunikation, wie Richter es nennt. 13.20 Uhr: Tourismusminister besorgt um Kurort Sächsische Schweiz Sachsens Tourismusminister bat um Solidarität und Unterstützung für Hotels, Herbergen und Restaurants im Waldbrandgebiet. Der Katastrophen- und Brandschutz habe derzeit absolute Priorität, sagte Barbara Klepsch (CDU) vor dem Besuch des Brandgebietes am Donnerstag. „Gleichzeitig ist es mir ein großes Anliegen, die Botschaft zu senden, dass andere Teile der beliebten Ferienregion weiterhin erreichbar sind.“ Neben dem Wandern im Wald hat die Sächsische Schweiz viele Attraktionen und Freizeitangebote zu bieten, die ebenfalls uneingeschränkt genutzt werden können. 12.25 Uhr: Italienisches Löschflugzeug in der LuftIn Böhmen, Schweiz, helfen zwei italienische Löschflugzeuge bei den Löscharbeiten. Wasser holen sie sich am “Jezero Milada” – einem See unweit von Usti. Anschließend fliegen sie zum Waldbrandgebiet. Mit einer Live-Kamera auf dem See lassen sich regelmäßig Flugzeuge beim Eintauchen ins Wasser beobachten. © Bildschirmfoto: Flightradar24 12.14 Uhr: Tourismusministerin Barbara Klepsch besucht das Brandgebiet Am Donnerstag will sich auch Tourismusministerin Barbara Klepsch über die Situation vor Ort, insbesondere bei den Tourismusfachleuten, informieren. „Nach der zweijährigen Pandemie war der in den Ferien sehr gut angelaufene Tourismus ein Lichtblick für die gesamte Branche in Sachsen. Deshalb ist es so bittersüß, dass Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe erneut vor großen Herausforderungen stehen“, sagt der Minister. Er wird zuerst den Touristenclub in Pirna ansprechen und dann Goris besuchen. 11.54 Uhr: Das Wetter verspricht Unterstützung für die Waldfeuerwehr in Sachsen Die Feuerwehr im Schweizerischen Nationalpark Sachsen darf in den kommenden Tagen auf Wetterunterstützung hoffen. „Der Wind lässt nach und im Bereich des Waldbrandes gibt es auch etwas Regen“, sagte Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Donnerstag in Leipzig auf Anfrage. So ist es am Donnerstag mit vereinzelten Böen bis zu 20 Stundenkilometern nahezu windstill. Am Freitag soll der Wind etwas auffrischen, aber wieder auf niedrigem Niveau. „In der Nacht zum Samstag dreht der Wind in Richtung Tschechien“, erklärte Engelmann. Für die Nacht zum Freitag wird Regen erwartet. „Aber diese sind nicht weit verbreitet. Es gibt lokale Regenfälle, die für ein Gebiet nicht genau vorhergesagt werden können“, erklärte der Meteorologe. Allein am Samstag wird es in Ostsachsen mit bis zu 15 Litern pro Quadratmeter stärkere Niederschläge geben. „Nur so große Duschflächen mit entsprechenden Mengen können die Feuerwehr wirklich unterstützen“, betonte Engelmann. 11.06 Uhr: Innenminister Schuster: „Nicht von Entspannung sprechen“ Innenminister Armin Schuster (CDU) appellierte an die Sachsen, die Einsatzkräfte zu entlasten. Bei einem Besuch im Katastrophengebiet mit Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) sagte er am Donnerstag, es gebe noch kleine Fälle. Feuerwehrleute kämpften über die Sollbruchstelle und über ihre eigene Sicherheit hinaus. Deshalb ist es jetzt wichtig, dass auch der Rest der Bevölkerung die…