29.07.2022, 03:11 Uhr

Das 9-Euro-Ticket läuft Ende August aus und für viele Menschen in Deutschland wird das Reisen mit Bus und Bahn wieder deutlich teurer. Pops Verbraucherschutz-Chef will also keine Zeit verlieren: Ab September muss es ein neues Angebot geben. Die Präsidentin des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (VZBV), Ramona Popp, sprach sich für eine nahtlose Regelung des 9-Euro-Tickets aus. „Wir fordern eine Fortsetzung mit einem 29-Euro-Ticket ab September“, sagte Pop den Zeitungen der Mediengruppe Funke. Verkaufszahlen und volle Züge zeigten, dass das Ticket wirklich genutzt wurde. Pop hingegen ist skeptisch, den Rabatt auf den Tank auszudehnen. „Ein großer Vorteil ist die Einfachheit, man muss nicht mehr die komplexen Tarifstrukturen verschiedener Verkehrsverbünde verstehen, um das richtige Ticket zu kaufen“, sagt der ehemalige Berliner Finanzsenator zum 9-Euro-Ticket. Mit einem günstigen Preis ist es für viele erschwinglich, umweltfreundlich zu reisen. „Wir müssen den Umstieg auf den ÖPNV vorantreiben“, sagte der ehemalige Grünen-Politiker. “Wenn Sie ernsthaft umsteigen wollen, müssen Sie Geld dafür ausgeben.” Allerdings müsse das Angebot auch ausgebaut werden, vor allem im ländlichen Raum, forderte Pop. “Der Rückbau der Bahnstrecken in den vergangenen Jahrzehnten war eine Fehlentscheidung.” Mit dem Tankrabatt auf Benzin und Diesel würden besonders verbrauchsstarke Großwagen gefördert. “Menschen mit geringem Einkommen können sich so ein Benzin nicht leisten. Es ist nicht das fairste Modell.” Verbraucherzentralen stehen daher einer Verlängerung des Tankrabatts „skeptisch“ gegenüber.