Heute soll das Urteil im Korruptionsprozess gegen den ehemaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache fallen, am Dienstag wurden die letzten Zeugen vor dem Bezirksgericht Wien vernommen. Zudem hat die Staatsanwaltschaft für Finanz- und Korruptionsfragen (WKStA) ihre Anklagepunkte ausgeweitet.
29.07.2022 00.05
Elektronik ab heute, 0.05 Uhr
Im Prozess gegen Strache und den mitangeklagten Immobilienkaufmann Siegfried Stiglitz sind am Dienstag Zeugenvernehmungen zu Ende gegangen. Strache Stieglitz soll laut Anklage einen Aufsichtsratsposten bei der ASFINAG für in mehrere Raten aufgeteilte Spenden an den FPÖ-nahen Verein Austria in Motion ergattert haben. Ob der damalige FPÖ-Chef seinem befreundeten Immobilienkaufmann gegen einen finanziellen Gefallen geholfen hat, wird wohl heute vor Gericht geklärt werden. Der ehemalige Kabinettschef von Norbert Hofer (FPÖ) als Infrastrukturminister unter Türkisblau, Rene Schimanek, machte vage Angaben darüber, wie es zu den Aufsichtsratsbesetzungen kam – mehr dazu im Strache-Zielgerade-Prozess.
Die WKStA hat die Gebühren ausgeweitet
Fraglich ist auch, ob Stiglitz den Posten bei der ASFINAG mit einer Einladung des damaligen Parteichefs Strache zu einer Reise nach Dubai erkauft hat. Zum Auftakt des Verhandlungstages am Dienstag hat die WKStA ihre Anklage zum Wert der Dubai-Reise abgeändert. Stiglitz selbst korrigierte den Wert der Reise nach oben: um rund 37 Euro auf 1.807,27 Euro pro Person.
Strache und Stieglitz bestreiten die Vorwürfe
Strache wird von der Finanz- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen Bestechung angeklagt, Stiglitz wegen Bestechung. Die beiden Angeklagten sagten am Dienstag erneut, es bestehe kein Zusammenhang zwischen den Zahlungen und den Positionen. Strache und Stiglitz weisen die Vorwürfe gegen sie kategorisch zurück.