Die Einsatzkräfte im Nationalpark Sächsische Schweiz kämpfen gegen eine weitere Ausbreitung des Waldbrandes. Am Donnerstagabend seien auch jenseits des Flüsschens Kirnitzsch Brandnester entdeckt und gelöscht worden, sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Freitagmorgen. Die Brandbekämpfer hätten eigentlich gehofft, dass die Kirnitzsch für den Brand wie eine natürliche Barriere wirke. Am Morgen kämpften mehr als 220 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Während des Tages sollen weitere Einsatzkräfte aus anderen Landesteilen eintreffen. Sieben Löschhubschrauber seien im Einsatz, zudem machen zwei Hubschrauber auch mit Wärmebildkameras Aufklärungsflüge. Am Wochenende sollen zwei weitere Hubschrauber zum Löschen hinzu kommen. Zudem würden Satellitenbilder ausgewertet. 7.24 Uhr: Wieder Brandgeruch in Dresden In der rund 50 Kilometer vom eigentlichen Brandgebiet in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz entfernten Landeshauptstadt ist am Freitag erneut deutlicher Brandgeruch wahrnehmbar. Seit dem Morgen wird der Geruch stärker, auch die Feinstaubwerte klettern. An der Messstation Schlesischer Platz im Norden Dresdens etwa lag der PM10-Wert um 3 Uhr noch bei 14 µg/m³, um 6 Uhr waren es bereits 47. In den vergangenen Tagen hatte Wind schon mehrfach den Rauch durch das Elbtal geweht. 6.45 Uhr: Viele Wolken und etwas Regen in Sachsen Bei der Bekämpfung der Waldbrände können die Feuerwehrleute voraussichtlich erst am Samstag auf Hilfe durch Regen hoffen. Wie der Deutsche Wetterdienst in Leipzig mitteilte, gibt es am Freitag zunächst vor allem im Vogtland und später in gesamt Westsachsen lokal kräftige Gewitter und sogar Unwetter. In Ostsachsen bleibt es hingegen weitgehend trocken. Der Himmel zeigt sich meist bewölkt. Die Temperaturen erreichen 25 bis 28 Grad, im Bergland 20 bis 25 Grad. Am Samstag soll es der Vorhersage zufolge gebietsweise regnen, teils schauerartig verstärkt. Es gibt demnach auch Gewitter. Die Temperaturen steigen auf 21 bis 24 Grad, im Bergland liegen sie bei 16 bis 20 Grad. Der Sonntag wird wolkig, aber es bleibt meist trocken bei Temperaturen von 25 bis 28 Grad, im Bergland zeigt das Thermometer zwischen 19 und 24 Grad an. 6.27 Uhr: Feuer in Tschechien eingedämmt, aber nicht unter Kontrolle In der Böhmischen Schweiz brennt es weiterhin. Die Flammen sind nach Angaben der Feuerwehr der Region Usti derzeit eingedämmt, aber nicht unter Kontrolle. Am Abend und in der Nacht habe man Schlauchleitungen bis zum Prebischtor ausgerollt, um das beliebte Ausflugszentrum bei einem Aufflammen des Feuers auch vom Boden aus verteidigen zu können. Außerdem schützten die tschechischen Einsatzkräfte weiterhin die Ortschaften Hřensko und Janov unweit der deutschen Grenze. Freitag, 5.50 Uhr: Kampf gegen die Flammen geht weiter In den Waldbrandgebieten im deutsch-tschechischen Grenzgebiet geht der Kampf gegen die Flammen auch am Freitag weiter. Nachdem die Feuerwehr beiderseits der Grenze nachts weitgehend auf Lösch-Unterstützung aus der Luft verzichten müssen, sollen ab dem Morgen auch wieder zahlreiche Hubschrauber eingesetzt werden. Auf die beiden Löschflugzeuge aus Italien, die am Donnerstag in der Böhmischen Schweiz eingesetzt waren, müssen die Retter aber verzichten, da die zwei Canadair-Maschinen überraschend in ihr Heimatland zurückkehren müssen.

So berichteten wir am Donnerstag

21.13 Uhr: Italienische Löschflugzeuge kehren zurückSie waren am Ende nur einen Tag im Einsatz: Die beiden italienischen Canadair-Löschflugzeuge kehren am Freitag wieder zurück nach Italien, wo mittlerweile auch ein Feuer ausgebrochen ist, twitterte CT24 am Abend. Nun wolle Tschechien Spanien und Schweden um Hilfe bitte. Löschflugzeuge aus Italien waren am Donnerstag in der Böhmischen Schweiz im Einsatz. © Feuerwehr Hrensko 20.01 Uhr: Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge verbietet Feuerwerke Im von schweren Waldbränden betroffenen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist ab sofort das Abbrennen von Feuerwerk verboten. Eine entsprechende Allgemeinverfügung sei erlassen worden, teilte das Landratsamt in Pirna am Donnerstag mit. Das Verbot gilt für Kleinfeuerwerke wie zu Silvester ebenso wie professionelle Feuerwerke von Personen mit Fachkundenachweis. Das Abbrennen von Feuerwerken könne zu einem unkontrollierten Funkenflug führen. Das Landratsamt verwies auf die seit Tagen wütenden Brände im Nationalpark Sächsische Schweiz und die anhaltende Trockenheit auch in anderen Regionen. Es gelte, Waldbrände hier zu vermeiden. 19.20 Uhr: Sachsen und Tschechien intensivieren gemeinsame Waldbrandbekämpfung Sachsen und Tschechien intensivieren die gemeinsame Bekämpfung der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz und im Nachbarland. Für einen länderübergreifenden Einsatz von Löschhubschraubern hätten sich beide Länder gegenseitig Überflugsrechte von bis zu 20 Kilometern über ihren Territorien eingeräumt, teilte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) am Donnerstag mit. Damit könnten deutsche Piloten Wasser auch aus der Elbe in Tschechien aufnehmen. Über ein von der Nato freigegebenes geschlossenes Funkfrequenzband könnten Piloten aus beiden Ländern gemeinsam kommunizieren, womit sich die Einsätze besser aufeinander abstimmen ließen. Schuster hatte sich nach Ministeriumsangaben am Donnerstag im tschechischen Grenzort Hrensko mit dem tschechischen Vize-Innenminister Jirí Novácek auf die gemeinsamen Maßnahmen verständigt. Dabei vereinbarten sie auch, dass Verbindungsbeamte aus beiden Ländern in den Krisenstäben der jeweiligen Nachbarregion mitarbeiten sollen. 18.25 Uhr: Bundespolizei: Mehr als 300.000 Liter Wasser über Waldbrandgebiet entleert Sachsens Innenminister Armin Schuster dankt am Donnerstag den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz im Brandgebiet. Neben den Feuerwehrleuten am Boden seien besonders auch die Löschhubschrauber wichtig. Weit über 300.000 Liter Wasser wurden bisher durch den Bundespolizei-Flugdienst entleert. Auch in den nächsten Tagen sind die Hubschrauber weiter zur Waldbrandbekämpfung in im Einsatz, twitterte die Bundespolizei am Nachmittag. 17.02 Uhr: Waldexperte befürchtet nach Feuern Felsstürze in Sächsischer SchweizEin Waldbrandexperte schließt nach den Feuern im Nationalpark Sächsische Schweiz Felsstürze nicht aus. “Ich fürchte, dass die Brände im Elbsandsteingebirge zu dramatischer Bodenerosion und Felsstürzen führen. Da ist ja kaum Humus, die Bäume stehen auf Fels”, sagte Michael Müller, Professor für Waldbau und Waldschutz an der Technischen Universität Dresden. Der Experte plädierte dafür, Waldbrände nicht in allen Gebieten immer zu löschen. In einem deutschen Nationalpark bremse jedes Feuer die natürliche Entwicklung um Jahrzehnte aus. Anders sehe die Lage in den Kiefernwäldern etwa in Brandenburg aus. “Dort gibt es Flächen mit hoher Munitionsbelastung. Hier muss man sich entscheiden, ob man Brände löschen oder aufgeben und laufen lassen sollte.” Auch den Einsatz und die Anschaffung von Löschflugzeugen sieht Müller allenfalls als unterstützendes Instrument. “Man kann mit Löschflugzeugen keinen Waldbrand löschen. Wir werfen das Wasser vorwiegend auf Baumkronen und sprechen da von ein bis zwei Liter Wasser pro Quadratmeter.” Mit Löschflugzeugen könne man aber einem starken Feuer kurzzeitig die Energie rauben. “Die Hitze und der Geräuschpegel des Feuers gehen dann schlagartig zurück. Dann können die Feuerwehren das entscheidende Bodenfeuer angreifen.” 16.10 Uhr: Im Video: Der Kampf der Tschechischen Feuerwehr gegen die FlammenSeit Sonntag kämpft die tschechische Feuerwehr gegen Waldbrände in der Böhmischen Schweiz. Nun hat die Feuerwehr eindrucksvolle Fotos und Videos veröffentlicht – vom Boden und aus der Luft. Sie zeigen das ganze Ausmaß des Kampfes der Feuerwehrleute gegen die Zerstörung. In Videos: Tschechische Feuerwehr zeigt Kampf gegen die Flammen 14.40 Uhr: Tschechien lässt für Löscharbeiten mehr Wasser für Elbe ab Tschechien lässt mehr Wasser aus seinem System von Stauanlagen in die Elbe ab, um den Kampf gegen die Waldbrände in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz zu unterstützen. Der Abfluss aus der sogenannten Moldau-Kaskade werde um 20 Kubikmeter Wasser pro Sekunde erhöht, teilte der tschechische Landwirtschaftsminister Zdenek Nekula am Donnerstag bei Twitter mit. Pro Tag seien das mehr als 1,7 Millionen Kubikmeter Wasser zusätzlich. Hintergrund ist, dass Hubschrauber sowohl auf deutscher als auch tschechischer Seite der Grenze Wasser aus der Elbe in Außenlastbehälter aufnehmen, um es später über den Flammen abzuwerfen. Dafür ist ein gewisser Mindestwasserstand in dem Fluss erforderlich. Die Moldau-Kaskade umfasst unter anderem die großen Stauseen Orlik und Lipno im Südwesten der Tschechischen Republik. Bei Melnik mündet die Moldau in die Elbe. 14.22 Uhr: Feuer in Sächsischer Schweiz weiten sich aus Eine Drehung der Windrichtung hat die Waldbrand-Lage in der Sächsischen Schweiz weiter verschärft. Das teilt der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am frühen Donnerstagnachmittag mit. Weil der Wind jetzt aus östlicher Richtung weht, werde nun alles daran gesetzt, ein weiteres Entfachen von Feuern durch Funkenflug aus tschechischer Richtung zu verhindern. Derzeit sind rund 340 Feuerwehrleute und 30 Kräfte von THW und weiteren Hilfsorganisationen im Einsatz. Dazu kommen neun Löschhubschrauber, zwei Aufklärungshubschrauber und Wasserwerfer der Polizei. Es wird um Geldspenden für die Feuerwehren gebeten, die Stadt Bad Schandau hat ein Spendenkonto eingerichtet. Mit Geld ist am meisten geholfen: Seit Tagen kommen freiwillige Helfer mit Sachspenden zum Bad Schandauer Gerätehaus um Wasser, Lebensmittel…