Tatsächlich hat alles geklappt: Die Auslosung war günstig, der Aufwärtstrend mit den Viertel- und Halbfinals in Baastad und Gstaad klar und ein begeistertes Heimpublikum lag hinter uns. Doch der Traum von Dominic Thiem vom märchenhaften Comeback in Kitzbühel wurde im Viertelfinale zunichte gemacht. Der US-Open-Sieger von 2020 ist immer noch nicht dort, wo er ist, wo ihn seine Fans haben wollen. Nun startet der 28-jährige Niederösterreicher Mitte August in die Hartplatzsaison. „Ich freue mich wieder auf den Hartplatz. Die Bedingungen in Gstaad und hier waren auch schwierig. Je heißer es ist, desto mehr werden die Bälle in großer Höhe geschlagen“, sagte Thiem, um gleich anzufügen, „aber der zweite Sand Die Saison war wirklich positiv. Wenn der anfängliche Frust verflogen ist, kann ich mir das gut anschauen.“ Die Serie Quarter, Semi, Quarter war wirklich okay. Jetzt gilt es, die verbleibende Zeit bis zum Abflug nach Ohio zu nutzen, um in guter Verfassung nach Amerika zu fliegen. Fitness und dann noch ein Trainingsblock steht jetzt auf dem Plan und dann geht die kleine US-Tour los: Cincinnati (ab 14. August), die Woche nach Winston-Salem und dann ab 29. August die US Open. Thiem erhielt für die letzten beiden Turniere eine Wild Card.

Gehalt für 2020

Gerade für das Grand-Slam-Turnier ist eine solche „Freikarte“ für einen Österreicher absolut selten. „Für mich ist es verrückt, dass ich ‚protected‘ für ein weiteres Turnier nutzen kann“, sagt Thiem. Er wird für seine Leistung im Jahr 2020 belohnt, als er in Flushing Meadows seinen größten Triumph feierte. Nachdem es in Kitzbühel nicht so lief wie erhofft, kann er noch jede PR gebrauchen, wie man diesen Sonderstatus kurz nennt. Thiem wird am Montag um Platz 170 geführt. Von seinen insgesamt neun Chancen zur Teilnahme an Turnieren zum Zeitpunkt seiner Verletzung (6) hat er bisher fünf ausgeschöpft. Cincinnati braucht den sechsten, kann die restlichen drei bis zur Woche vom 24. Oktober einlösen. Bei letzterem handelt es sich um das Wiener Stadthallen-Turnier, das ebenfalls eine Wildcard reserviert hat. Mit anderen Worten: Nach Wien gibt es keinen Bonus mehr. Dann zählt die aktuelle Rangliste. Es versteht sich von selbst, dass Thiem gerne viel Druck von den Sandplatz-Rankings nehmen möchte. Ein Titel in Kitzbühel hätte ihn fast wieder in die Top 100 gebracht. „Ich spiele oft noch mit einer gewissen Handbremse, die ich erst spät bei Turnieren ziehe. Das Niveau muss einfach immer höher gehen, auch wenn ich nervös bin und meine Hand nicht so locker ist“, sagt Thiem selbstkritisch. . Und doch versucht er auch, sich zu beruhigen. “Was jetzt passiert ist, war völlig normal: Jetzt ist alles ein bisschen gefallen.” Mit einem Trainingsblock will er nun „plus eins mehr“ aufholen. (WAS)