Erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen durch Allergien: Eine Studie
Wie sich Allergien auf andere Krankheiten auswirken, ist noch nicht genau bekannt. Forscher diskutieren derzeit darüber, ob allergische Erkrankungen möglicherweise andere Krankheiten begünstigen oder ob sie das Risiko für andere Krankheiten verringern. Beide Ansätze liefern scheinbar plausible Argumente. Da das Immunsystem bei einer Allergie sehr überempfindlich auf harmlose Stoffe reagiert, ist es möglich, dass Allergiker ein extrem starkes Immunsystem haben, weil es „austrainiert“ und damit „trainiert“ ist. Andererseits wird diskutiert, ob das Immunsystem bereits so sehr mit Allergenen beschäftigt ist, dass andere Krankheitserreger nicht mehr optimal bekämpft werden. Basierend auf dieser Diskussion haben sich verschiedene Studien mit dem Thema befasst. Eine beispielhafte Studie ist die der Northwestern University Feinberg School of Medicine. Dabei wurden Daten von mehr als 13.000 Kindern mit allergischen Erkrankungen ausgewertet. Im Fokus der Forschung stand die Frage, welche Krankheiten Allergien bei Kindern begünstigen können. Zum einen haben sich Neurodermitis, Heuschnupfen und allergisches Asthma nachweislich negativ auf den Schlaf der Kinder ausgewirkt, zum anderen wurden ein erhöhter Blutdruck und höhere Cholesterinwerte festgestellt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass neben einer verminderten Schlafruhe auch der Blutdruck ansteigt und der Cholesterinspiegel häufig erhöht ist. Sowohl Bluthochdruck als auch erhöhte Blutfettwerte sind wichtige Risikofaktoren für verschiedene Herzerkrankungen. Besonderes Augenmerk wird auf allergisches Asthma und Heuschnupfen gelegt, die das Risiko für Herzerkrankungen sogar verdoppeln. Damit sind Allergien ein noch größerer Risikofaktor für Herzerkrankungen als Fettleibigkeit, die bisher als größtes Risiko galt. Warum die Allergie so wirkt, liegt möglicherweise an den für eine Allergie typischen hohen Gehalten an Entzündungsstoffen im Blut. Die Substanzen sind für die Aktivierung von Entzündungsprozessen in den Gefäßen verantwortlich. Das fördert laut Studienleiter Silverberg den Bluthochdruck. Außerdem kann Bluthochdruck mit der oft eingeschränkten Bewegung von asthmatischen Kindern an der frischen Luft einhergehen. Damit wird deutlich, dass Allergien bereits im Kindesalter ein bedeutender Risikofaktor für Herzerkrankungen sind. Die Leiterin der Studie fordert, bei allergisch erkrankten Kindern ein sogenanntes Screening, ein Programm zur Früherkennung von Krankheiten, frühzeitig und engmaschig durchzuführen. Dies soll verhindern, dass Bluthochdruck und hoher Cholesterinspiegel übersehen werden.
Studie: Krebs im Zusammenhang mit Allergien
Eine andere Studie setzte den Fokus etwas anders. Ziel war es, eine Verbindung zwischen Krebs und Allergikern herzustellen. Forscher des Baylor College of Medicine Cancer Center analysierten die Gesundheitsdaten von 4.500 Patienten mit Gliom, einem Gehirntumor, mit denen von 4.200 gesunden Personen. Anhand von Gesundheitsdaten wurde festgestellt, dass es unter Allergikern weniger Krebspatienten gibt als unter Nichtallergikern. Der Unterschied betrug etwa 30 % – Allergiker hatten meist eine Atemwegsallergie wie die Gräserallergie. Nun könnte die Hypothese aufgestellt werden, dass Atemwegsallergien das Krebsrisiko senken könnten. Warum das so ist, ist allerdings (noch) nicht klar. Außerdem: Kann nicht sicher sagen, ob das Ergebnis nur ein Zufall oder ein echter Beweis für einen Zusammenhang ist. ebenso Studienleiterin Melissa Bondy. Diesbezüglich müssen in Zukunft weitere Daten erhoben und erforscht werden, um konkrete Aussagen treffen zu können.
Fazit
Es ist wichtig zu beachten, dass die Studien nur bestimmte Allergien wie allergisches Asthma oder Atemwegsallergien untersuchten. Darüber hinaus konzentrierte sich die erste Studie auf Kinder, die zweite auf Hirntumorpatienten. Daten können nicht verallgemeinert werden. die zweite vorgelegte Studie kann noch keine belastbaren Beweise liefern. Beide Studien sind jedoch interessant anzusehen, da sie zukünftige Forschung motivieren und einen Fortschritt darstellen können. Ein vollständigerer Studienstand kann künftig Allergikern helfen und wichtige Hinweise auf mögliche Auswirkungen auf andere Erkrankungen geben. Artikel enthält Affiliate-Links *Hinweis: In der Redaktion suchen wir immer nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Die in diesem Artikel bereitgestellten Links, die mit einem Warenkorb-Symbol oder einem Sternchen gekennzeichnet sind, sind sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn Sie auf einen dieser Links klicken oder einen Kauf tätigen, erhalten wir vom Händler eine Provision. Der Preis ändert sich dadurch für Sie nicht. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig von der Existenz oder Höhe von Provisionen.