Es neutralisiert auch Omikron: Schweizer Forscher entdecken “sehr starke” Coronavirus-Antikörper
Die Rede ist von einem «entscheidenden Schritt im Kampf gegen Covid-19»: Forschende des Universitätsspitals Lausanne und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne haben einen Antikörper identifiziert, der auch gegen Varianten des Mikrometers wirkt. Tel Ladung Anabelle Riebeling 1/9 Das Coronavirus begleitet uns weiterhin in Form der Varianten BA.4 und BA.5. Omicron-Untervarianten sind besser in der Lage, sich der Immunantwort des Körpers zu entziehen als ihre Vorgänger. Abschrauben Doch nun berichten Forscher aus Lausanne, dass sie einen monoklonalen Antikörper gefunden haben, der Mikron-Varianten des Coronavirus neutralisiert. Abschrauben Forscher der Lausanner EPF waren an der Entdeckung beteiligt… Wikimedia Commons/Christoph Müller/CC
Die Suche nach einem Heilmittel, das die Covid-19-Pandemie beenden kann, ist noch in vollem Gange. Forscher aus Lausanne melden nun die Entdeckung eines neuen Antikörpers: P2G3. P2G3 soll alle Varianten von Omicron neutralisieren können. Auch im Kampf gegen das Coronavirus sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Schlieren einen Schritt weitergekommen.
Im Alltag spielt Sars-CoV-2 für viele Menschen keine Rolle mehr. Aber das Coronavirus ist immer noch da. Die Mikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 sind derzeit für die Krankheit verantwortlich. Am Dienstag (26. Juli 2022) meldete das Bundesamt für Gesundheit BAG für die Vorwoche 37’738 neue Fälle, 421 Spitaleinweisungen und 30 neue Todesfälle. Das Thema Coronavirus ist auch für Forscherinnen und Forscher aktuell. Sie suchen nach Wegen, um Infektionen vorzubeugen, sie zu lindern oder sogar zu heilen. Ein Team des Universitätsspitals Lausanne (Chuv) und der ETH Lausanne (EPFL) ist nun fündig geworden: Sie haben einen monoklonalen Antikörper identifiziert, der Varianten des kleinen Coronavirus neutralisiert. Dies ebnet den Weg für neue prophylaktische und therapeutische Anwendungen.
Kompletter Schutz
Laut der in der Fachzeitschrift „Nature Microbiology“ veröffentlichten Studie an Affen bietet dieser neue Antikörper bei prophylaktischer Anwendung vollen Schutz und zeigt zudem eine hohe therapeutische Wirksamkeit. Die Entdeckung wird neue Wege zum Schutz gefährdeter Personen eröffnen. „Vor allem von immungeschwächten Menschen.“ Der Antikörper namens P2G3 wurde von einem infizierten Spender isoliert, der zweimal geimpft worden war. Es zeigte eine „sehr starke“ neutralisierende Aktivität gegen alle besorgniserregenden Coronavirus-Varianten, einschließlich der Omicron-Subvariante.
Erfolg vermeldet auch die Firma Schlieren
Einen Schritt nach vorne machte auch Molecular Partners aus Schlieren. Er entwickelt sogenannte DARPins, die wie Antikörper wirken, aber im Gegensatz zu diesen nur im Labor hergestellt werden. Einer dieser DARPins ist Ensovibep, den das Unternehmen zusammen mit Novartis entwickelt hat. Es ist ein trispezifisches Molekül. Das bedeutet: Um DARPins wirksamer gegen das Spike-Protein des Coronavirus zu machen, wurden drei verschiedene zu einem Molekül kombiniert. Dadurch kann es laut Mitteilung besser an das Spike-Protein des Coronavirus binden und besser mit Mutationen umgehen. Dass es funktioniert, zeigt eine im Fachblatt Nature Biotechnology veröffentlichte Studie, in der Ensovibep an Zwerghamstern getestet wurde. Laut Emanuel Wyler vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin, der an der Studie beteiligt war, laufen bereits klinische Studien. „Vorerst muss aber noch getestet werden, wie effektiv es gegenüber BA.5, der aktuellen Mikron-Untervariante, ist.“
Gute Ergänzung zu anderen Antikörpern
Durch die Bindung an eine bestimmte Region des Spike-Proteins kann der Antikörper verhindern, dass das Virus an den Rezeptor (ACE-2) bindet, der auf den Zielzellen der Infektion vorhanden ist. „Durch diese Bindung verhindert der Antikörper auch – anders als alle bisher zugelassenen Antikörper – Mutationen in allen Varianten“, so das Fazit des Forscherteams. Ein weiterer Vorteil: P2G3 kann auch zusätzlich zu einem anderen von den Chuv- und EPFL-Forschern entdeckten Breitband-P5C3-Antikörper verwendet werden. Mit anderen Worten, jene Mutanten, gegen die P5C3 nicht wirkt, könnten durch P2G3 neutralisiert werden. Die Studie zu P2G3 wurde vor dem Erscheinen der Omicron-Varianten BA.4 und BA.5 durchgeführt, heißt es in der Mitteilung. Neuere Daten zeigten jedoch, dass der P2G3-Antikörper seine neutralisierende Aktivität gegen derzeit zirkulierende BA.4- und BA.5-Mutanten beibehielt. Klinische Studien ab August 2022 sollen dies bestätigen. Die Entdeckung dieses neuen neutralisierenden Antikörpers stellt laut Mitteilung einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie dar. Impfungen sollen jedoch nicht ersetzt werden. Die Impfung ist nach wie vor der wirksamste Weg, sich vor einer Ansteckung zu schützen. Haben Sie oder jemand, den Sie kennen, mit der Coronavirus-Saison zu kämpfen? Abonnieren Sie die Benachrichtigungen des Wissenskanals in der 20-Minuten-App. Sie werden über bahnbrechende Forschungsergebnisse und Entdeckungen, Erläuterungen zu aktuellen Ereignissen und Kurioses aus der Welt der Wissenschaft informiert. Außerdem erhalten Sie Antworten auf alltägliche Fragen und Tipps für ein besseres Leben. So geht’s: Installieren Sie die neuste Version der 20-Minuten-App. Tippen Sie unten rechts auf „Cockpit“, dann auf „Einstellungen“ und schließlich auf „Push-Benachrichtigungen“. Klicken Sie unter “Themen” auf “Wissen” – et voilà!