Frösche, Schlangen, Käfer: Bisher haben invasive Arten weltweit fast 16 Milliarden Euro gekostet. Konkret richteten zwei Angreifer den größten Schaden an.
Importierte Amphibien und Reptilien haben in den letzten Jahrzehnten weltweit mindestens 16 Milliarden Euro Schaden angerichtet. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie eines internationalen Forschungsteams. Die Bekämpfung invasiver Arten und der dadurch verursachten Ernteverluste kostete zwischen 1986 und 2020 Milliarden, berichtet das Wissenschaftlerteam in der Fachzeitschrift Scientific Reports.
Die Forscher gehen davon aus, dass zwei Arten – der nordamerikanische Ochsenfrosch und die braune Baumschlange – die größten Kostentreiber sind. Knapp 16 Milliarden Euro Schadensersatz könnten auf beide Arten zurückgeführt werden. „Das sind 96,3 bzw. 99,3 Prozent der Gesamtkosten, die in diesem Zeitraum durch invasive Amphibien und Reptilien verursacht wurden“, erklärt Erstautor Phillip Haubrock von der Senckenberg Gesellschaft. Sie schlägt vor, die Maßnahmen gegen den weltweiten Transport deutlich zu verstärken.
Für ihre Studie werteten die Wissenschaftler nach eigenen Angaben Daten der Datenbank „InvaCost“ aus, die die Kosten von Arteninvasionen zusammenfasst. Die Daten stammen aus begutachteten Artikeln und Papieren von Regierungen, Universitäten und NGOs.
Das biologische Gleichgewicht ist gefährdet
Invasive Arten, also eingeschleppte Arten, können das biologische Gleichgewicht in ihrer neuen Umgebung erheblich stören. Die Baumschlange wurde beispielsweise auf der westpazifischen Insel Guam eingeführt. Dort hat es sich rasant vermehrt und Vogel- und Kleintierarten ausgelöscht. Dies wirkt sich wiederum auf die Pflanzenwelt aus, da Vögel für die Samenverbreitung wichtig sind.
Europa ist der Studie zufolge besonders von den Kosten invasiver Amphibien betroffen. Eine weltweit und auch in Deutschland eingeschleppte Amphibienart ist laut NABU der Amerikanische Ochsenfrosch. Der Allesfresser sei „ein großer Konkurrent einheimischer Amphibien und anderer Tierarten in allen neuen Vorkommensgebieten“.