Es ist der erste bekannte Todesfall durch die Krankheit in Europa. Das spanische Gesundheitsministerium in Madrid bestätigte den Tod am Freitagabend. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Der jüngste Bericht der spanischen Behörden zur Infektionssituation besagte auch, dass es bereits 4.208 bestätigte Affenpockeninfektionen im Land gab. Genauere Informationen sind jedoch nur für 3.750 Patienten verfügbar, einschließlich der 120, die in Kliniken behandelt werden. Am Freitag zuvor meldete Brasilien den ersten Todesfall durch Affenpocken im Land und damit außerhalb Afrikas.

WHO: Affenpocken „internationaler Notfall“

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Ausbruch der Affenpocken in mehr als 50 Ländern zu einem „Notfall von internationaler Bedeutung“ erklärt. Das teilte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf einer Pressekonferenz am vergangenen Samstag mit. Die Klassifizierung soll das Bewusstsein der Mitgliedstaaten schärfen, hat aber keine unmittelbaren praktischen Konsequenzen, da die Regierungen selbst über Maßnahmen in ihren eigenen Ländern entscheiden. Der Gesundheitsnotstand wurde erst sechs Mal ausgerufen, zuletzt im Januar 2020 aufgrund der rasanten Ausbreitung des noch neuartigen Coronavirus. Ein „Notfall von internationaler Bedeutung“, um den offiziellen Begriff zu verwenden, wird für ein „ernsthaftes, plötzliches, ungewöhnliches und unerwartetes“ Gesundheitsproblem erklärt, das sich auf andere Länder ausbreiten kann. Dies löst internationale Maßnahmen aus. Die Entscheidung liegt beim Chef der WHO Tedros.

Die meisten Infektionen nach dem Geschlechtsverkehr

Affenpocken, ein weniger gefährlicher Cousin der Pocken, die vor etwa 40 Jahren ausgestorben sind, kommen häufig in West- und Zentralafrika vor. Seit Mai breiten sich Affenpocken jedoch auch in anderen Ländern aus, vor allem in Westeuropa und auch in Österreich. Die Krankheit ist meldepflichtig. Laut WHO sind 98 Prozent der Affenpockenfälle bei Männern aufgetreten, die Sex mit anderen Männern hatten. Daher wurde eine Verhaltensempfehlung für die gefährdete männliche Gruppe ausgesprochen: „Das bedeutet, sichere Entscheidungen für sich selbst und andere zu treffen, für Männer, die Sex mit Männern haben. Dazu gehört vorerst, die Zahl der Sexualpartner zu reduzieren“, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus . Nav-Account rcp Zeit29.07.2022, 21:36| Bsp.: 29.07.2022, 21:46