Von: Raphael Digiacomo, Thomas Copytz, Stefan Rampfel, Bernd Schlegel
Aufteilung
Mit mehr als 70 Containern im Ausland ist S-Arena während der Neutralisierung geschützt. An fünf Punkten werden Kindermädchen aus dem Zweiten Weltkrieg verdächtigt. © Stefan Ramffel
Am Wochenende (30./31. Juli 2022) werden im Westteil der Stadt Göttingen fünf Bälle aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Wir berichten im Liveticker.
+++ Live-Ticker-Update +++
+++ 10.06 Uhr: Der Evakuierungsbereich ist nun vollständig geräumt. Rettungsdienste wurden aus dem Sperrgebiet zurückgezogen. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst kann nun seine Arbeit aufnehmen.
+++ 9.53 Uhr: Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt will aus erster Hand wissen, was los ist. Also geht er auf Tour. Bei einem Zwischenstopp im Personalraum der Berufsfeuerwehr wurde er über die aktuelle Lage informiert und macht sich nun auf den Weg zu den Göttinger Verkehrsbetrieben (GöVB). Weitere Stationen ihrer Tour sind die Polizei, der Albaniplatz, das Evakuierungszentrum, der Technische Hilfswerk und die Ortsfeuerwehr Holtensen.
+++ 9.49 Uhr: Die Sprengstoffexperten des niedersächsischen Sprengstoffbeseitigungsdienstes können ihre eigentliche Arbeit noch nicht aufnehmen. Dazu benötigen sie zunächst die endgültige Bestätigung, dass ALLE den Evakuierungsbereich verlassen haben. Der Hubschrauber überfliegt weiterhin das Evakuierungsgebiet.
+++ 9.37 Uhr: Das Verlassen des Sperrgebiets ist auch aus Sicherheitsgründen notwendig: Wie Thorsten Lüdeke bei seinem vorherigen Einsatz in Göttingen, der Entschärfung einer Weltkriegsbombe im Alten Botanischen Garten, sagte, können Granatsplitter bis zu einem Kilometer weit fliegen und alles zerschmettern Windows und es ist so lebensbedrohlich. Es ist auch nicht vorhersehbar, wie die Fragmente folgen. Die Sperrzone von 1000 Metern ist bewusst gewählt. Sie dienen laut Lüdeke der Sicherheit.
+++ 9.32 Uhr: Bisher waren und sind heute 602 Einsatzkräfte im Einsatz: Sie kommen von der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr, der Polizei, dem Sprengstoffbeseitigungsdienst Niedersachsen, den Göttinger Verkehrsbetrieben, der Technischen Hilfeleistung Organisation, die Unfallhilfe der Johanniter, das Deutsche Rote Kreuz, ein Sicherheitsdienst und die Stadt Göttingen. Die Geschäftsführung dankt allen Beteiligten für ihr Engagement!
+++ 9.28 Uhr: Der Polizeihubschrauber „Phoenix“ hat gerade seinen letzten planmäßigen Sicherheitsflug gestartet. Schließlich prüft es, ob alle den Evakuierungsbereich verlassen haben.
+++ 08.57 Uhr: Auch über Göttingen, aber in Geismar war gestern Abend ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Dies hatte jedoch nichts mit dem Einsatz der Bombe zu tun.
+++ 8.37 Uhr: Der am Flughafen Hannover stationierte Polizeihubschrauber „Phoenix“ ist inzwischen eingetroffen, um das Evakuierungsgebiet zu überfliegen und sicherzustellen, dass sich dort keine Menschen mehr aufhalten. Es ist unter anderem mit Wärmebildkameras ausgestattet. Die Drohnen haben ihre Mission vorerst erfüllt.
+++ 8.23 Uhr: Es wurden weitere Personen im Sperrgebiet gemeldet. Dies verzögert den Abschluss der Evakuierung. Nochmals der Appell der Betriebswirtschaftslehre: „Das Sperrgebiet unbedingt meiden! Jeder Zwischenfall führt zu Verzögerungen. Bitte halten Sie sich im Interesse aller an die Regeln.”
+++ 8.08 Uhr: Nicht alle können das Evakuierungsgebiet selbstständig verlassen: Bei der Hotline der Stadt wurde ein Krankentransport für 22 Personen vorangemeldet. Sie nehmen Sie auf und kümmern sich bei Bedarf um Sie.
+++ 8.03 Uhr: Seit einigen Tagen weisen Schilder darauf hin, dass Geschäfte im Evakuierungsbereich am Samstag geschlossen sind, etwa ein großer REWE-Markt in der Weender Landstraße.
Auch Supermärkte befinden sich im Evakuierungsbereich: Sie müssen geschlossen bleiben, während der Müll entsorgt wird. © Stefan Ramffel
+++ 7.48 Uhr: Die beiden Drohnen sehen weiterhin mehrere Personen im Sperrgebiet. Die Betriebsverwaltung der Stadt Göttingen appelliert eindringlich an alle: „Bitte sofort das Gelände verlassen! Je früher das Sperrgebiet geräumt wird, desto eher kann der niedersächsische Kampfmittelbeseitigungsdienst mit seiner Arbeit beginnen – und desto größer ist die Chance, dass die Arbeiten am Abend oder in der Nacht abgeschlossen werden können.“
+++ 07.42 Uhr: Mittlerweile sind 100 Menschen am Felix-Klein-Gymnasium (FKG) eingetroffen. Es kommen ständig weitere hinzu. Das Evakuierungszentrum bietet Platz für bis zu 600 Personen. Bei noch größerer Nachfrage steht ein anderer Standort zur Verfügung.
+++ 07.35 Uhr: Beamte treffen derzeit weiterhin Menschen im Evakuierungsbereich. „Wir bitten Sie, den Evakuierungsradius zu verlassen und den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten“, teilte die Polizei mit. Je früher der Bereich geräumt ist, desto eher können die Spezialisten für die Kampfmittelräumung mit ihrer Arbeit beginnen.
+++ 7.32 Uhr: Vorhin traf ein ungewöhnlicher Hilferuf vom Link „Göttinger Stadttauben“ ein. Natürlich gibt es kein Flugverbot für Vögel. Doch bei der Pflege der Tauben im neuen Schlag auf dem Parkplatz Hospitalstraße brauchen die Aktivisten Hilfe. „Wir brauchen dringend neue Freiwillige, um den Schlag zu führen. Auch bei unseren täglichen Futtermitteln bräuchten wir weitere Unterstützung. Im Moment gibt es viel mehr Arbeit für die gleiche Anzahl von Schultern“, sagt der Verein. Da stellt sich die Frage: Wer kann bei den täglichen Fütterungen in der Stadt, Notfallversorgung und Taubenpflege etc. helfen? Mehr Infos unter Tel. 0151/61009661 oder hier.
+++ 7.23 Uhr: Bahnhof Göttingen wurde geräumt. Es darf nicht mehr eingelassen werden. Der Schienenersatzverkehr startet am Albaniplatz.
+++ 07.06 Uhr: Die für den Schienenersatzverkehr gecharterten Busse aus Berlin und Dortmund sind am Freitagabend am Albaniplatz in Göttingen eingetroffen. Von dort fahren samstags alle Busse ab, unter anderem nach Northeim, Adelebsen oder Eichenberg. Eine Übersicht der Ersatzleistungen finden Sie hier. Seit 6 Uhr halten die Züge nicht mehr am Bahnhof Göttingen. Passagen sind etwas länger stark. Die Deutsche Bahn (DB), die Metronom Eisenbahngesellschaft, die Cantus Verkehrsgesellschaft und die Nordwestbahn informieren auf ihren Webseiten. Wann der Schienenverkehr wieder aufgenommen wird, steht noch nicht fest. Dies hängt vom Fortschritt der Mission ab.
Schienenersatzverkehr vom Albaniplatz nach Göttingen: Reiseziele liegen auf Bussen. © Stefan Ramffel
+++ 06.55 Uhr: Über dem gesamten Evakuierungsbereich herrscht während des Einsatzes absolutes Flugverbot. Die Flugverbotszone wurde gegen 6:05 Uhr eingerichtet. Eine Ausnahme gilt für die beiden von Polizei und Feuerwehr eingesetzten Überwachungsdrohnen.
+++ 6.44 Uhr: Die Polizei hat den Bereich im Umkreis von 1000 Metern um die Bombenorte in der Sparkassen-Arena abgesperrt, etwa an der Ecke Annastraße/Emilienstraße. Viele Anwohner hatten das Gebiet bereits am Freitagnachmittag verlassen. Aber auch am Samstagmorgen brachen einige Anwohner kurz vor sechs auf, packten das Wichtigste in ihre Autos und verließen das Evakuierungsgebiet. Viele Studenten leben in den betroffenen Straßen im Norden der Stadt und fahren mit dem Fahrrad in nicht verbotenen Gebieten. Die Polizei geht derweil von Haus zu Haus und kontrolliert, ob alle Bewohner ihre Häuser verlassen haben.
Die Polizei sperrte den 1.000-Meter-Evakuierungsradius ab. Das Betreten des Geländes ist nicht mehr gestattet. © Stefan Ramffel
+++ 6.36 Uhr: Zwei Drohnen haben begonnen, das Sperrgebiet zu kontrollieren. Sie sollten sicherstellen, dass sich niemand im Evakuierungsbereich aufhält. Drohnen kommen von Polizei und Feuerwehr.
+++ 6.31 Uhr: Bombenräumung wirkt sich auch auf Brief- und Paketzustellung in Göttingen aus: Heute, Samstag, 30. Juli 2022, „ist die Zustellung der Deutschen Post wegen Bombenräumung im Stadtgebiet Göttingen stark eingeschränkt“. „Verspätete Briefe und Pakete werden dann am darauffolgenden Montag beim Empfänger zugestellt.“ „Da sich auch der Zustellstützpunkt im Evakuierungsbereich befindet, können wir Pakete und Presseartikel im Rahmen der organisatorischen Möglichkeiten nur sehr eingeschränkt zustellen“, hieß es in einer Mitteilung.
+++ 6.13 Uhr: Der Bahnhof Göttingen ist seit 6 Uhr außer Betrieb. Pässe sind weiterhin möglich. Stattdessen wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Der Hauptverkehrspunkt ist der Albaniplatz. Von dort fahren Busse zum Beispiel in Richtung Eichenberg, Northeim und Adelebsen. Laut Bahn gibt es auch einen Bus nach Kassel-Wilhelmshöhe. Die Züge kommen an diesen drei Bahnhöfen an. Weitere Informationen finden Sie auch auf den Webseiten der jeweiligen Bahnunternehmen www.der-metronom.de, www.cantus-bahn.de, www.nordwestbahn.de, www.bahn.de und hier.
+++ 6.01 Uhr: Nun müssen alle Anwohner im Umkreis von 1000 Metern um die S-Arena den Evakuierungsbereich verlassen haben. In diesen Minuten gehen Feuerwehrleute und Polizisten von Haus zu Haus. Auch ein Helikopter und Drohnen, alle mit Wärmebildkameras ausgestattet, werden bald abheben. Es kann auch überprüft werden, ob sich noch Personen in den Häusern aufhalten.
+++ 5.45 Uhr: Jetzt noch 15 Minuten: Bis 6 Uhr müssen Anwohner den Evakuierungsbereich verlassen haben. Je schneller dies geschah, desto schneller die Experten in…